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Schlechte Noten für Breitband-Versorgung

IHK-Umfrage: Unternehmen bewerten Situation als "äußerst mangelhaft"

Lüneburg, 20.09.2016 - Eine Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg, des Niedersächsischen Industrie- und Handelskammertags (NIHK) und des Breitband Kompetenz Zentrums zeigt: Die Breitband-Versorgung ist in den Landkreisen Harburg, Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Heidekreis, Uelzen, Celle, Gifhorn und der Stadt Wolfsburg äußerst mangelhaft. „Vor allem kleine Unternehmen in der Fläche sind extrem unterversorgt“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert: „Ohne schnelles Internet werden Betriebe von der Digitalisierung der Wirtschaft ausgeschlossen – und verlieren ihre Wettbewerbsfähigkeit.“

Von den rund 400 Unternehmen, die sich an der Umfrage zur Breitbandversorgung der Wirtschaft beteiligt haben, werden 86 Prozent mit einer klassischen DSL-Anbindung versorgt. Nur vier Prozent verfügen über die besonders leistungsstarke und zukunftsfähige Glasfaser-Zugangstechnologie. Mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) surfen mit weniger als sechs Megabit pro Sekunde (Mbit/s). Nur 13 Prozent gaben an, über einen direkten Zugang mit einer Bandbreite von mindestens 50 Mbit/s zu verfügen. Dabei benötigen bereits heute 80 Prozent der Befragten Zugangsgeschwindigkeiten von mindestens 50 Mbit/s, 48 Prozent von ihnen sogar von mindestens 100 Mbit/s. Zufrieden mit ihrer Versorgungssituation sind hingegen nur sechs Prozent.

Landkreise und Kommunen sollen Ausschreibungen starten

"Anders als große Unternehmen können vor allem kleine Betriebe kaum etwas an ihrer Breitband-Versorgung ändern. Der Eigenausbau ist oft zu teuer“, sagt der IHK-Hauptgeschäftsführer. "Um Arbeitsplätze zu sichern, ist der Breitbandausbau schnellstmöglich und ohne Verzögerungen bis 2018 nötig.“ Zeinert sieht die Voraussetzungen dafür gegeben. Die Mittel aus den Förderprogrammen von Bund und Land stünden mittlerweile fast überall in der Region zur Verfügung. "Die Landkreise und Kommunen müssen jetzt alles daran setzen, die Planungen abzuschließen und die Ausschreibungen zu starten, will man die Baumaßnahmen wirklich noch pünktlich bis Ende 2018 umsetzen.“

 50 Mbit/s reichen nicht aus

Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass die dabei angestrebte flächendeckende Versorgung mit mindestens 50 Mbit/s nur ein Zwischenschritt beim Ausbau des schnellen Internets sein könne. "Die Bedarfe der Unternehmen gehen schon jetzt weit darüber hinaus. Um künftig problemlos überall Gigabit-Bandbreiten bereitstellen zu können, sollte gleich in zukunftsfähige Technologien investiert werden“, rät Zeinert.

Die Breitband-Versorgung steht ganz oben auf der Agenda der IHK Lüneburg-Wolfsburg – als Fokusthema. Um Unternehmen auf dem Weg zum schnellen Internet zu unterstützen, vertritt die IHK ihre Interessen und leistet politische Arbeit in den Kommunen und Landkreisen sowie auf Landes- und Bundesebene. Hierbei helfen die Informationen, die Unternehmen über den Breitband-Kummerkasten (www.ihk-lueneburg.de/breitband-kummer) melden. Im Rahmen der Breitband-Initiative mit dem Ansatz „Informieren – Beraten – Vernetzen“ informiert die IHK zum Fortschritt des Breitbandausbaus in der Region, erläutert die Förderkulisse und die verfügbare Technik, berät auf Anfrage beispielsweise über die zur Verfügung stehende Breitbandversorgung und die Ausbauplanungen in einem Gewerbegebiet und vermittelt passende Ansprechpartner. Weitere Informationen auf www.ihk-lueneburg.de/breitband.