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Kritik an IHK-Fusion nimmt weiter zu

Pols befürchtet Schwächung der Region – Lotze und Schröder-Ehlers fordern Lüneburg als Hauptsitz

Lüneburg, 14.02.2017 - In den Kreis der Gegner einer möglichen Fusion der beiden Industrie- und Handelskammern Lüneburg-Wolfsburg und Braunschweig hat sich jetzt auch der Lüneburger CDU-Bundestagsabgeordnete Eckhard Pols eingereiht. Eine Fusion führe nicht zu einer Stärkung des nordostniedersächsischen Raums. "Wenn überhaupt, fände eine Stärkung des Wirtschaftsraumes Braunschweig statt, vor allem mit einem geplanten Umzug der Kammerspitze nach Wolfsburg“, befürchtet Pols. Die SPD-Abgeordneten Hiltrud Lotze und Andrea Schröder-Ehlers setzen sich unterdessen für den Erhalt des Hauptsitzes in Lüneburg ein.

"Landkreise wie Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und Harburg sind als Teil der Metropolregion Hamburg nicht nach Süden, sondern nach Norden orientiert", sagt Pols. Deswegen spräche auch viel mehr für eine Fusion mit der IHK Stade, da diese auch die derzeitige Wirtschaftsregion besser abbilden würde. Der alte Regierungsbezirk Lüneburg würde zudem eine weitere Institution verlieren. "Ich bin der Meinung, dass die IHK Lüneburg-Wolfsburg, zumal sie größer ist als die IHK Braunschweig, das Heft des Handelns in der Hand behalten sollte. Die erste Geige spielt Lüneburg und nicht Braunschweig."

 SPD: Region Lüneburg in schwächerer Position

Während Pols und andere Politiker die Fusion noch generell ablehnen, richten die Lüneburger SPD-Bundestagsabgeordnete Hiltrud Lotze und die SPD-Landtagsabgeordnete Andrea Schröder-Ehlers den Fokus bereits auf den künftigen Hauptsitz der IHK. Beide Politikerinnen sprechen sich für Lüneburg aus, da sich die Region Lüneburg aufgrund der Wirtschaftskraft und des wesentlich geringeren Besatzes von Unternehmenszentralen in einer vergleichsweise schwächeren Position befinde. "Eine fusionsbedingte Verlagerung des Hauptsitzes der Industrie- und Handelskammer in die Region Braunschweig würde unsere Region zusätzlich schwächen", erklären Lotze und Schröder-Ehlers.

Beide äußern sich auch skeptisch zu den Vorteilen einer solchen Fusion. So seien die ökonomischen Verflechtungen der Unternehmen aus der Region Lüneburg zu denen der Region Braunschweig eher gering. Dies gelte sowohl für Pendlerverflechtungen als auch für Unternehmensnetzwerke. "Die Frage nach der Zukunft des Hauptsitzes der Industrie- und Handelskammer am Standort der traditionsreichen Hansestadt Lüneburg kann nicht allein mit buchhalterischer Arithmetik beantwortet werden", erklären die Abgeordneten.