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Politiker fordern Hilfe von der Politik

Abgeordnete Pols und Dorendorf erwarten Unterstützung fürs Handwerk

Fordern mehr Unterstützung von der Politik: (v.l.) Hauptgeschäftsführer Eckhard Sudmeyer, der Bundestagsabgeordnete Eckhard Pols, der Landtagsabgeordnete Uwe Dorendorf und Kammerpräsident Detlef Bade. Foto: HandwerkskammerLüneburg, 17.12.2017 - Das Thema Fachkräftesicherung stand im Mittelpunkt des Gesprächs mit den CDU-Abgeordneten Eckhard Pols und Uwe Dorendorf in der Handwerkskammer in Lüneburg. "Die Politik muss das Handwerk bei der Nachwuchsgewinnung besser unterstützen", betonten der Lüneburger Bundestagsabgeordnete und selbstständige Glasermeister Pols und sein Landtagskollege Dorendorf aus Clenze im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Das gelte auch für die Umsetzung der angekündigten Meisterprämie: "Wir brauchen schnell Klarheit über die Modalitäten der Prämie. Uns erreichen dazu viele Anfragen", sagte Kammerpräsident Detlef Bade.

Einig war man sich, dass eine finanzielle Unterstützung des Landes aber nur ein erster Schritt sein könne. "Die Meisterausbildung im Handwerk darf nicht teurer sein als ein Studium. Daher brauchen wir eine entsprechende Anpassung des Meister-BAföG", sagte Pols. Er wolle sich auf Bundesebene für eine Änderung des Aufstiegsfortbildungsgesetzes einsetzen, damit Lehrgangs- und Prüfungskosten vollständig ausgeglichen werden.

Eckhard Sudmeyer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, warb darüber hinaus für die Einführung einer Meistergründungsprämie: "Meistergeführte Betriebe sind in der Regel wirtschaftlich tragfähiger und bilden mehr aus." Existenzgründungen oder Betriebsübernahmen mit Meistertitel sollten daher wie schon in anderen Bundesländern auch in Niedersachsen gefördert werden. Gerade für den ländlichen Raum sei das wichtig, um notwendige Versorgungsstrukturen aufrecht zu erhalten. 

Auch Ansätze zur Stärkung der dualen Ausbildung wurden diskutiert. "Wenn ein Drittel der Studierenden ihr Studium abbricht, ist das ein deutliches Zeichen, dass wir mehr Berufsorientierung an den Schulen, vor allem an den Gymnasien, brauchen", sagte Dorendorf. Kammerpräsident Bade wies außerdem auf eine gravierende Förderlücke im Bereich der Berufsschulen hin: "Fahrt- und Unterbringungskosten werden nicht bezuschusst, die muss der Auszubildende selbst tragen." In Ausbildungsberufen, in denen die Berufsschule weit entfernt ist, sei das ein Problem. Ausbildungsplätze blieben dadurch möglicherweise unbesetzt. "Das Handwerk hofft, dass die neue Landesregierung die Situation für die Auszubildenden auch in dieser Hinsicht verbessert", so Bade.