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Verdienstkreuz am Bande für Hubert Meißner

Hansestadt, 27.04.2011 - Als Hubert Meißner hörte, er solle geehrt werden, da fiel er erst mal aus allen Wolken. "Warum gerade ich?", fragte er sich. Dann ließ er die vergangenen Jahrzehnte Revue passieren und merkte: "Da kommt doch eine Menge zusammen." Am 20. April 2011 überreichte Oberbürgermeister Ulrich Mädge dem 73-jährigen Lüneburger bei einer Feierstunde im Rathaus das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Mädge sagte: "Gewürdigt wirst Du heute, weil Du Dich Jahrzehnte lang über die Maßen ehrenamtlich für unser Gemeinwesen engagiert hast, Dich für unsere Bürgerinnen und Bürger, die Stadt und den Landkreis eingesetzt und politisch im besten Sinne Verantwortung übernommen hast."

Die bittere Armut seiner Kindheit und Jugend hat Hubert Meißner geprägt. Als Flüchtlingskind aus Masuren mit Mutter und fünf Brüdern landete er einst in Braunschweig. Förster wäre er gern geworden, doch das Schulgeld war nicht drin. Nach der Volksschule lernte er zunächst Dreher, "aber da war ich nur theoretisch gut". Bei den Falken, der Jugendorganisation der Sozialdemokraten, wurde er groß. Später ergriff er den Beruf des Polizeibeamten, kam so auch nach Lüneburg und engagierte sich früh in der Polizei-Gewerkschaft. Neben dem Beruf war der Sport ein wichtiges Standbein für Hubert Meißner. Mit 19 Jahren stand er für die Eintracht Braunschweig in der 1. Liga im Tor, aber nicht nur im Fußball, auch in anderen (Ball-)Sportarten erwarb er beachtliche Meriten.

Wer versuchen will, Hubert Meißners ehrenamtliches Engagement über die Jahrzehnte komplett abzubilden, wird vermutlich nicht alles aufführen. Darum sind hier nur beispielhaft die wichtigsten Stationen im Überblick genannt: Der passionierte Sportler trainierte Jugend- und Frauen-Handballmannschaften, war als Schiedsrichter und als Kommissarischer Jugendleiter im Kreissportbund Hannoversch-Münden aktiv, ist Berater beim VfL Lüneburg und Kuratoriumsmitglied der Sportstiftung Lüneburg. Beruflich war Hubert Meißner lange Zeit Vorsitzender des Personalrates bei der Landespolizeischule Niedersachsen und hatte von 1984 bis 1997 den Vorsitz im Polizeipersonalrat bei der Bezirksregierung Lüneburg inne.

Stichwort Kommunalpolitik. Seit November 1986 gehört Hubert Meißner für die SPD dem Lüneburger Rat an, seit 20 Jahren (mit Unterbrechungen) für die Stadt auch dem Lüneburger Kreistag. Hier wie dort engagiert er sich ganz besonders beim Thema Verkehr, hat vor 20 Jahren die Verkehrsberuhigung in Lüneburg mit möglich gemacht und kennt sich mit Regionalen Raumordnungsprogrammen mindestens ebenso gut aus wie mancher Fachmann. Grünflächen und Forsten haben es ihm angetan und – ganz klar – alles, was mit Sport zu tun hat. Seit 20 Jahren leitet Hubert Meißner den städtischen Sportausschuss und setzt sich mit ganzer Kraft für die Entwicklung des Lüneburger Sports ein.

Soweit die Fakten. Was Hubert Meißner und sein Engagement aber besonders auszeichnet, ist das Menschliche, ist die Grundeinstellung dahinter. Mädge sagte es so: "Hubert Meißner ist ein Mensch, der immer freundlich, offen und hilfsbereit auf andere Menschen zugeht, der schon in jungen Jahren Gestaltungswillen gezeigt hat und der sich immer schon eingesetzt hat für bessere Verhältnisse. Hubert Meißner hat Herz und Humor und er ist nie nachtragend. Das alles ist nicht selbstverständlich."

Auch die weiteren Redner, darunter Landrat Manfred Nahrstedt und SPD-Chef Heiko Dörbaum, fanden sehr persönliche und warme Worte für den Geehrten. Hubert Meißner selbst, der mit seiner Ehefrau Heike sowie der Tochter samt Schwiegersohn und Enkelkind zur Feierstunde gekommen war, sagte abschließend: "All diese Ehrenämter habe ich nie als Last empfunden, sondern als Bereicherung für mein Leben."