"Hittbergen hat den richtigen Schritt getan"

Dorferneuerungsprogramm nach 13 Jahren zu Ende

Hittbergen, 17.02.2013 - Hittbergens Bürgermeister Alfred Ritters sollte Recht behalten. Mit den Worten "Diese Gelegenheit bekommen wir nie wieder" hatte er vor 13 Jahren seinen Gemeinderat davon überzeugen können, sich für das damalige Dorferneuerungsprogramm zu bewerben. Nun haben Ritters, Arbeitskreisvorsitzender Jürgen Siems und Ines Harms, zuständige Sachbearbeiterin beim Amt für Landentwicklung, Bilanz gezogen und befinden: "Die Gemeinde Hittbergen hat damals den richtigen Schritt getan."

Seit der Aufnahme in das Dorferneuerungsprogramm im Jahr 2000 hat sich auch in der Förderung der Dorferneuerung vieles verändert. Mit der Genehmigung des Dorferneuerungsplanes im Jahr 2002 erhielt die Gemeinde von der damaligen Bezirksregierung ein Förderkontingent in Höhe von 400.000 Euro. Dieses Kontingent und der Förderzeitraum wurden dreimal angepasst. So beläuft sich die Gesamtförderung nach zehn Jahren auf gut 770.000 Euro. "Heute stehen die Gemeinden in der Dorferneuerung mit ihren Projekten im Wettbewerb untereinander, feste Kontingente gibt es nicht mehr", berichtet Ines Harms.

Von den rund 770.000 Euro Fördermitteln entfielen auf Mittel der Europäischen Union knapp 290.000 Euro und auf Mittel aus der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) fast 485.000 Euro. Auch wenn alle Maßnahmen für die Gemeinde wichtig waren, so hat für Alfred Ritters die Umgestaltung des Dorfplatzes "In de Eck" eine besondere Bedeutung. "Das kann man am Besten verstehen, wenn man die Situation vorher und nachher kennt", so der Bürgermeister.

Jürgen Siems, Vorsitzender des Arbeitskreises Dorferneuerung, betont die gute Zusammenarbeit im Arbeitskreis und mit anderen Stellen: "Ohne Dorferneuerung kann ich mir Hittbergen heute nicht mehr vorstellen. Im Arbeitskreis wurden viele Vorschläge erarbeitet. Dass der Arbeitskreis bei den Entscheidungen nur eine beratende Funktion hatte, ist dabei ein kleiner Wermutstropfen. Sehr positiv war, dass zugleich der Ausbau der Landesstraße erfolgte. Auch die Flurbereinigung hat viel Gutes für die Entwicklung der Gemarkung und für die landwirtschaftlichen Betriebe bewirkt."

Im Bewilligungszeitraum wurden elf öffentliche Projekte der Gemeinde gefördert, je ein Projekt der Kirchengemeinde und der Samtgemeinde sowie 32 private Projekte von 18 Antragstellern. Zusätzlich erhielt die Gemeinde Zuwendungen für die Dorferneuerungsplanung und die Betreuung während der Umsetzung durch die Niedersächsische Landgesellschaft (NLG).

Zu den weiteren öffentlichen Dorferneuerungsmaßnahmen gehören:

Bürgermeister Ritters freut sich jeden Tag, wenn er an dem neu gestalteten Dorfplatz vorbeifährt. "Wer den Platz vor der Dorferneuerung kannte weiß, wie dieser durch die Maßnahmen gewonnen hat. Inzwischen findet auf dem Dorfplatz jährlich am 1. Mai das Hittbergener Maifest statt, das sich ständig größerer Beliebtheit erfreut."

Jürgens Siems selber hat auf Anraten der NLG seine marode Scheune In de Eck 1 zu einem Hofcafé umgebaut. Hier bieten Anja und Jürgen Siems seit zehn Jahren von Freitag bis Sonntag selbstgebackene Torten an. "Zu unseren prominentesten Gästen gehört der Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz", betont Siems nicht ohne Stolz. Vom Elbdeich bei Barföde weist ein Schild vielen Tagestouristen den Weg nach Hittbergen. Dennoch wünscht sich Siems, dass der Tourismus in der Region noch weiter gefördert wird.

|| Dorferneuerung im Landkreis Lüneburg geht weiter ||

Mit Beendigung der Dorferneuerung Hittbergen konnte ein neues Dorf in das Programm aufgenommen werden. Heiligenthal kam 2012 dazu und wird bis 2014 den Dorferneuerungsplan aufstellen.

Im Landkreis Lüneburg sind weiter im Programm:

Welche Maßnahmen dort gefördert werden, entscheidet sich zum Frühjahr, wenn die Haushaltsmittel vom Land bereitgestellt werden. Die öffentlichen Antragsteller müssen zum 15. Februar ihre Anträge eingereicht haben. Die Anträge werden dann im Zuständigkeitsbereich des Amtes für Landentwicklung (Landkreise Harburg, Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und Uelzen) einer gemeinsamen Bewertung unterzogen und die Projekte mit der höchsten Wertung werden gefördert.

Private Interessenten können sich bei ihrer Gemeinde oder beim Amt für Landentwicklung melden. Dort erfahren sie, ob zum Frühjahr eine Ortsbegehung erfolgt, bei der die Antragsteller eine Beratung zur Förderfähigkeit ihres Vorhabens erhalten.