Alte Steine in neuem Glanz

Breetzer Findlingsgarten präsentiert sich mit Stelen und QR-Code

Bleckede/Breetze, 02.11.2013 - Den kleinen Ort Breetze zwischen Bleckede und Neetze kennen nicht viele, und doch hat er etwas, was nur wenige Orte zu bieten haben: rund 100 schwergewichtige Brocken, die vor etwa 65.000 Jahren aus Skandinavien in diese Region gebracht wurden. Durch die Kraft des Eises, das damals Nordeuropa bedeckte, landeten Millionen großer und kleiner Findlinge hier an. Im Breetzer Findlingsgarten können sie - jetzt frisch poliert und mit Hinweistafeln versehen - bestaunt, bewundert und sogar angefasst werden.

Die in die Jahre gekommene Ansammlung der rund 100 in einem Ring angeordneten Findlinge wurde in den letzten Wochen aufwendig überarbeitet. Lage und Anordnung der Steine haben sich nicht verändert, doch sämtliche Steine wurden durch einen Bleckeder Steinmetz gesäubert und imprägniert. Um die jeweils typische geologische Struktur erkennbar werden zu lassen, wurden einige von ihnen handflächengroß poliert.

Über Herkunft, Fundort, Besonderheit und Alter des Gesteins geben kleine Stelen Auskunft, die neben den Eiszeit-Gästen platziert sind, zusätzliche Tafeln klären über Entstehung der vier Gesteinsgruppen und deren Verwendung auf. Und selbst Smartphone-abhängige Besucher kommen hier auf ihre Kosten: Mittels QR-Code gelangen sie zu weiteren Informationen auf der neuen Internetseite www.findlingsring.de.

Neu ist auch die Spielfläche mit Steinspielen für Kinder und Erwachsene, wie das Spiel "Zwölf plus Eins" oder das "Spiralenspiel aus Kenia“. Die Anleitungen der Spiele sind neben der Spielfläche angebracht.

Die Stadt Bleckede verspricht sich von den Neuerungen eine "Reattraktivierung des Findlingsrings" und hofft, dass Breetze wieder zu einem attraktiven und informativen Ausflugsziel wird. Die Überarbeitung hat 17.500 Euro gekostet, ein großer Teil der Kosten wurde durch Fördermittel und den Landkreis Lüneburg getragen.

Der Findlingsring wurde um 1990 auf Anregung von Prof. Dr. K.-D. Meyer vom ehemaligen Amt für Bodenforschung, Hannover, angelegt. Der damalige Leiter des Forstamts Bleckede, Dr. E. Dorff, hat hierzu die Findlinge zusammengetragen. Der größte Teil wurde in den Revierförstereien Bargmoor und Schieringen gefunden.