Bleckeder wollen keine Oberschule

Kreisverwaltung konnte Schülereltern bei Infoabend nicht überzeugen 

Bleckede, 28.03.2017 - Oberschule oder weiterhin Haupt- und Realschule? Welche Schulformen soll es künftig in Bleckede geben? Rund 150 Gäste waren in der vergangenen Woche in die Aula des Gymnasiums Bleckede gekommen, um darüber mit Landrat Manfred Nahrstedt, Fachbereichsleiter Martin Wiese sowie zuständigen Referenten der Landesschulbehörde zu diskutieren. Doch die meisten Anwesenden lehnen ein Wechsel weiterhin ab.  

"Unser Ziel ist es, den Schulstandort Bleckede für alle Schülerinnen und Schüler zu sichern“, sagt Fachbereichsleiter Martin Wiese, „die Geburtenzahlen sinken, gleichzeitig melden immer weniger Eltern ihre Kinder an den Hauptschulen an.“ Die Kreisverwaltung hatte deshalb im Februar 2017 dem Kreistag vorgeschlagen zu prüfen, ob die Jörg-Immendorff-Schule und die Realschule Bleckede zu einer Oberschule zusammenwachsen könnten. Eine Oberschule in Bleckede könnte frühestens zum Schuljahr 2018/19 mit der fünften Klasse starten. 

Voraussetzung für den Zusammenschluss von Haupt- und Realschule ist, dass der Kreistag einen entsprechenden Antrag beschließt und die Landesschulbehörde grünes Licht gibt. Welchen Weg die Schule einschlägt und welches Konzept sie wählt – ob gemeinsames Lernen oder die Trennung von Haupt- und Realschulzweig in den Fokus rücken –, entscheidet der Schulvorstand. "Hier gibt es einen großen Gestaltungsspielraum für die Eltern und Lehrer vor Ort", sagte Maren Kuhlmann von der Landesschulbehörde.

Viele Eltern sehen dagegen die bisherige Trennung von Hauptschule und Realschule als Vorteil für den Schulstandort Bleckede und wollen keine Oberschule. Auch beklagten sie an dem Abend ungenügende Daten über künftige Schülerzahlen sowie konkrete Angaben zur Unterrichtsgestaltung beim Oberschulkonzept. 

"Die Entscheidung für oder gegen eine Oberschule ist ein Prozess, den man nicht in einem Abend abhandeln kann", sagte Landrat Manfred Nahrstedt, der an dem Abend einräumte, sich bei einer entsprechenden Vorlage für den Kreisschulausschuss Mitte Februar unglücklich ausgedrückt zu haben. Darin hatte es geheißen, dass die Oberschule bereits zum Schuljahresbeginn 2018/19 "betrieben" werden soll. Das hatte die Eltern der Schüler beider Schulen auf die Barrikaden gebracht.

"Der Elternwunsch für die Beibehaltung der beiden getrennten Schulformen ist heute Abend sehr deutlich geworden. Dies werden Verwaltung und Politik bei den anstehenden ergebnisoffenen Überlegungen miteinbeziehen“, sagte Nahrstedt jetzt.

Am Montag, 3. April, wird der Schulausschuss wieder über das Thema beraten, dabei werden die Ergebnisse des Informationsabends im Mittelpunkt stehen. Die öffentliche Sitzung beginnt um 16 Uhr in der Aula des Schulzentrums Adendorf. Weitere Informationen zum Thema Oberschule in Bleckede, darunter Auszüge aus der Schülerstatistik und Geburtenzahlen der kommenden Schülerjahrgänge, gibt es in Kürze in der aktualisierten Sitzungsvorlage 2017/032. Diese können Interessierte im Internet unter www.landkreis-lueneburg.de/kreistag abrufen.