Gedenken an die Ermordeten

Kranzniederlegung im Tiergarten

Bürgermeister Eduard Kolle hat im Namen der Hansestadt Lüneburg einen Kranz zum Gedenken an die Opfer des KZ-Häftlingstransports vom 7.April 1945 niedergelegt. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 07.04.2021 - Zum Gedenken an die von Nationalsozialisten ermordeten Opfer des KZ-Häftlingstransports vom 7. April 1945 hat Lüneburgs Bürgermeister Eduard Kolle am heutigen Jahrestag im Namen der Hansestadt Lüneburg einen Kranz auf dem "Ehrenfriedhof – Opfer der KZ-Häftlingstransporte 1945" im Tiergarten niedergelegt.

Das Mahnmal unweit der durch den Tiergarten führenden Bahnstrecke erinnert an das Massengrab von 256 KZ-Häftlingen, die bei einem Transport aus dem KZ-Außenlager Wilhelmshaven von Nationalsozialisten ermordet wurden. Kurz vor Kriegsende räumte die SS die Konzentrationslager vor den anrückenden alliierten Truppen, um die Spuren ihrer Verbrechen zu verwischen. Die teilweise schwer erkrankten und verletzten Häftlinge hatten schon eine mehrtägige Fahrt hinter sich, als der Zug am 7. April 1945 am Lüneburger Güterbahnhof zum Stehen kam und bei einem Bombenangriff getroffen und stark zerstört wurde. Einige Überlebende des Angriffs wurden mit Lkw weiter in Konzentrationslager gebracht, viele von ihnen, die im Umfeld Schutz gesucht hatten oder flüchten wollten, wurden von NS-Soldaten zusammengetrieben und erschossen.

Wenige Monate nach Kriegsende erfuhr die britische Besatzungsmacht von zwei Massengräbern, unweit der Stelle des heutigen Friedhofs im Tiergarten. Sie veranlasste die Umbettung der Toten aus den Massengräbern in Einzelgräber auf eine Waldlichtung, wo sie am 3. Oktober 1945 bestattet wurden.

Um dieses Kriegsverbrechen der Nationalsozialisten auf Lüneburger Boden weiter aufzuarbeiten, will die Hansestadt den Ehrenfriedhof als Lern- und Gedenkort weiterentwickeln und plant bis Ende des Jahres vier Informationstafeln zu den damaligen Geschehnissen aufzustellen.