Erneuter Weggang einer Spitzenkraft

Lüneburgs Stadtkämmerin geht überraschend in den Ruhestand

Zum Abschied Blumen von der Oberbürgermeisterin: Gabriele Lukoschek (r.) und Claudia Kalisch. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 12.08.2022 - Das Personalkarussell im Lüneburger Rathaus dreht sich weiter. Nach dem Wechsel von Sozialdezernentin Pia Steinrücke als Wirtschaftssenatorin zur Hansestadt Lübeck nimmt nun mit Gabriele Lukoschek eine zweite Spitzenkraft ihren Hut. Die Stadtkämmerin, Personaldezernentin und Erste Stadträtin geht Anfang 2023 in den Ruhestand. Weder für Lukoschek noch für Steinrücke ist ein Nachfolger in Sicht.

"Gabriele Lukoschek hat unsere Hansestadt in den vergangenen 14 Jahren maßgeblich geprägt und dabei das Steuer immer auf einem finanziell soliden Kurs gehalten, um Gestaltungsmöglichkeiten für Lüneburg zu sichern und zu entwickeln", ließ Oberbürgermeristerin Claudia Kalisch zum Ausscheiden von Gabriele Lukoschek mitteilen. Neben dem "fundierten Wissen in allen Bereichen" schätze die Oberbürgermeisterin besonders die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihrer Ersten Stadträtin. "Gabriele Lukoschek ist eine wertvolle Führungskraft an meiner Seite, die ihre besondere Rolle mit einer positiven Grundhaltung, strategischem Geschick, reflektiertem Weitblick und lösungsorientiertem Denken ausfüllt! Sie wird uns fehlen, doch hat sich ihren Ruhestand nach 40 Jahren nun hoch verdient!"

Gabriele Lukoschek ist seit 2008 Finanz- und Personaldezernentin im Lüneburger Rathaus, seit 2015 hat sie zudem die herausgehobene Position der Ersten Stadträtin inne. Kalisch durfte ihr gerade erst zum 40-jährigen Dienstjubiläum gratulieren. Nach dem Ende ihrer Amtszeit am 31. Januar 2023 wird Gabriele Lukoschek in den Ruhestand wechseln.

"Ich blicke heute entspannt und zufrieden auf 40 spannende Jahre zurück. In drei Verwaltungen durfte ich wirken und alle maßgeblichen Fragen rund um Finanzen, Vermögen, Personal und Organisation in den Rathäusern gestalten. Ich habe immer gerne und mit Leidenschaft Herausforderungen gelöst. Das hat mir Freude bereitet", sagte Lukoschek zu ihrem angekündigten Abschied. Die gebürtige Westfälin war quasi von Beginn an in der Kämmerei, zuerst in Oerlinghausen, dann Bad Lippspringe und seit 2008 Lüneburg.

◼︎ Erneute Kandidatur wäre möglich gewesen

Ob Lukoschek sich nicht für eine weitere Amtszeit erwärmen konnte oder ob Kalisch auf einen Vorschlag ihrerseits zur Verlängerung verzichtete, war am Abend nicht in Erfahrung zu bringen. Eine erneute Kandidatur der 59-Jährigen wäre aber durchaus möglich gewesen. Dezernenten werden von der Oberbürgermeisterin vorgeschlagen und vom Rat der Stadt gewählt, für eine Amtszeit von acht Jahren, so ist es in Niedersachsen vorgeschrieben. Oberbürgermeisterin Kalisch kündigte an, dem Verwaltungsausschuss in seiner nächsten Sitzung eine Stellenausschreibung vorzulegen, um eine passende Nachfolge für die Dezernatsleitung zu finden.

Mit Lukoscheks Wechsel in den Ruhestand ist auch die Position des Ersten Stadtrats neu zu besetzen. Zudem ist nach der überraschenden Absage der Kandidatin für die Steinrücke-Nachfolge seit Mitte Juni auch dieser Posten im Rathaus vakant (LGheute berichtete)