Westumgehung statt Populismus

Lüneburger AfD will den Innenstadtverkehr entlasten

Die Ostumgehung hat den Innenstadtverkehr in Lüneburg spürbar entlastet. Ein nächster Schritt könnte nach den Vorstellungen der AfD nun die Westumgehung werden. Foto: LGheuteLüneburg, 31.10.2018 - Wie viel Luft braucht Lüneburg zum Atmen? Dies ist der Kern der Auseinandersetzung, die derzeit über die Pläne zum Bau des neuen Digital Campus mit Wohn- und Gewerbegebiet am Westrand der Stadt entbrannt ist. Weil sich die dafür vorgesehene Fläche zwischen Lüneburg und Reppenstedt auf dem Grüngürtel West befindet, fürchten Politiker und Bürger um den Erhalt dieser Fläche als Frischluftkorridor für die Innenstadt. Für die AfD-Stadtratsfraktion führt die Diskussion am eigentlichen Problem, dem Autoverkehr, vorbei. Sie macht sich deshalb für den Bau einer Westungehung stark.

"Es wird suggeriert, dass der Grüngürtel West vollständig verschwinden solle. Dies ist aber überhaupt nicht der Fall. Die Debatte über den möglichen Wegfall von Erholungsgebieten und dem Erhalt des Grüngürtels geht also völlig an der Realität vorbei und ist reinste Panikmache", sagt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Robin Gaberle, und fährt fort: "Andere würden von Populismus sprechen."

Die Stadt Lüneburg, so Gaberle, sei als Wachstumsregion auf die Flächen zur Sicherstellung dieses Wachstums angewiesen. "Die eigentliche Problematik ist der ständig wachsende Autoverkehr in der Stadt, und hierfür muss es Lösungen geben, um die Stadt überhaupt als Erholungsraum erhalten zu können. Daher ist die Wiederaufnahme von Planungen zur Westumgehung erforderlich, um eine wirklich nachhaltige Entlastung des Verkehrs in Lüneburg, aber auch in der Region westlich von Lüneburg zu erreichen."

Unterstützung für diesen Vorstoß erhält Gaberle vom AfD-Landtagsabgeordneten Stephan Bothe: "Gerade in Zeiten von Dieselfahrverboten ist eine Entlastung der Innenstädte zur Verhinderung von Grenzwertüberschreitungen unumgänglich. Eine Westumgehung im Zusammenschluss mit der A39 wäre daher der richtige Weg, um die Städte und Ortschaften auf der einen Seite zu entlasten und auf der anderen Seite ein nachhaltiges Verkehrskonzept für den gesamten Landkreis und die Region zu entwickeln."