Neue Spur für die Radler

Stadt hat an der Lünertorstraße einen Schutzstreifen angelegt 

Der neue Schutzstreifen mit der gestrichelten weißen Linie soll mehr Sicherheit für Radler bringen. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 04.12.2018 - Für Radfahrer auf der Lünertorstraße im Bereich der Eisenbahnbrücken gelten seit kurzem neue Regeln: Sie dürfen nicht mehr das Hochbord nutzen, sondern müssen den neuen Schutzstreifen auf der Fahrbahn nehmen. Die Stadt hat die neue Verkehrsführung im Zuge der Sanierung der Lünertorstraße gewählt, da es dort wiederholt zu Behinderungen und Unfällen gekommen war. Und sie ist überzeugt, dass dieser Schutzstreifen die sicherere Variante für Radler ist.  

"Fußgänger und Radfahrer kommen sich nicht mehr in die Quere, Radfahrer haben mehr Platz als vorher und sind durch den Schutzstreifen auf der Fahrbahn geschützt", sagt Lüneburgs Radverkehrsbeauftragter Sebastian Heilmann. Denn Autofahrer dürfen den Schutzstreifen nur in Ausnahmefällen überfahren und auch nur dann, wenn kein Radfahrer auf dem Schutzstreifen unterwegs ist. Überholen dürfen die Pkw den Radfahrer zudem nur mit einem Abstand von mindestens 1,5 Metern. "An der Stelle ist das eine klare Verbesserung für den nicht motorisierten Individualverkehr", sagt Heilmann. 

Der Radfahrexperte weiß aber auch um die Bedenekn mancher Radfahrer: "Es besteht die Sorge, dass man als Radfahrer auf der Straße generell nicht sicher ist." Dass sei aber nicht der Fall, vielmehr entspreche die Einrichtung von Schutzstreifen auf der Fahrbahn den aktuellen Empfehlungen für moderne Radverkehrsanlagen, wenn die Voraussetzungen – unter anderem der zur Verfügung stehende Raum, die Verkehrsbelastung und das Geschwindigkeitsniveau – gegeben sind. "Die Verlagerung des Radverkehrs von Hochbordwegen auf die Straße kann somit ein Beitrag im Sinne der modernen Radverkehrsförderung sein." 

Auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) begrüßt die Einrichtung von Schutzstreifen. So werde durch die eigene Spur auf der Straße der Fahrkomfort für Radfahrer erhöht und die Möglichkeit verbessert, schnell voranzukommen. Zudem seien Fahrradfahrer für Autofahrer durch den Schutzstreifen besser sichtbar. Gegenüber dem Mitfahren auf der Fahrbahn hätten Schutzstreifen zudem den Vorteil, dass Radfahrer an wartenden Autos vorbei fahren könnten. Schutzstreifen führen laut ADFC auch dazu, dass Radfahrer – anders als auf Hochbordwegen – seltener in der falschen Richtung fahren. Damit werde ein oft zu Unfällen führendes Problem entschärft.