Taxifahren wird teurer

Verband macht gestiegene Personalkosten geltend - Karten-Zahlung künftig ohne Zuschlag

Nach vier Jahren steigen in Lüneburg erneut die Taxipreise. Foto: LGheuteLüneburg, 03.09.2019 - Nach 2015 werden die Tarife Lüneburger Taxen erneut steigen. Ab dem 1. Oktober steigen die Beförderungspreise von 2,20 Euro auf 2,40 Euro pro Kilometer für Fahrtstrecken bis zu vier Kilometern. Für längere Fahrtstrecken erhöht sich der Kilometerpreis von 2 Euro auf 2,20 Euro. Das beschloss der Rat der Hansestadt in seiner jüngsten Sitzung. Der Gesamtverband für das Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) hatte bereits im Oktober 2018 beantragt, die Preise aufzustocken, um damit die gestiegenen Personalkosten durch die Erhöhung des Mindestlohns auszugleichen. 

Zum 1. Januar 2019 trat die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohnes auf 9,19 Euro pro Stunde in Kraft, zum 1. Januar 2020 wird der Mindestlohn weiter auf 9,35 Euro steigen. Die letzte reguläre Erhöhung der Taxentarife aufgrund der Mindestlohnentwicklung war laut Stadtverwaltung Anfang 2015 vorgenommen worden. Keine Anpassung erfolgte jedoch 2017, als der Mindestlohn zwischenzeitlich schon einmal angehoben wurde. Deshalb, so der GVN, sei nun eine Erhöhung der Fahrtpreise erforderlich geworden.

Zugleich beauftragte der Rat die Verwaltung, ein unabhängiges Taxigutachten auf den Weg zu bringen, um künftige GVN-Anträge "objektiv" bewerten zu können. Bisher hätten sich die Stadtvertreter hierbei lediglich auf Vergleichswerte etwa anderer Kommunen sowie auf betriebswirtschaftliche Betrachtungen des GVN und eigene Berechnungen der Verwaltung stützen können. Stattdessen soll besagtes Gutachten in Zukunft als Entscheidungsgrundlage herangezogen werden können. Entsprechend verfahrten auch die Landkreise Harburg, Stade und Gifhorn. 

Außerdem wurde der Passus aus der Taxenverordnung gestrichen, der Taxiunternehmen erlaubt, bei Kartenzahlung eine Zusatzgebühr zu erheben. Bargeldlose Zahlungsmethoden werden damit kostenfrei, wie laut EU-Recht gefordert.