A39-Planung kommt voran

Erster Abschnitt fertiggeplant – Verkehrsminister hofft auf Baubeginn in diesem Jahr – IHK drängt auf schnellere Umsetzung

Hannover/Lüneburg, 07.05.2018 - Die Planungen für den Lückenschluss der A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg kommen voran. Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr hat jetzt den Planfeststellungbeschluss für den siebten Abschnitt der A39 von Ehra bis Wolfsburg unterzeichnet. Damit ist dieser 14,2 Kilometer lange Teil der Autobahn der erste fertig geplante Abschnitt des insgesamt aus sieben Planungsabschnitten bestehenden Straßenbauprojektes zwischen Lüneburg und Wolfsburg. Politik und Wirtschaft begrüßen den Fortschritt.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann erklärte anlässlich der Unterzeichnung am 30. April: "Der jetzt gefasste Beschluss ist ein großer Schritt für den Autobahn-Neubau zwischen Lüneburg und Wolfsburg." Als leistungsfähige Nord-Süd-Verbindung nehme die A39 eine wichtige infrastrukturelle Bedeutung ein, indem sie die noch bestehende Lücke im Autobahnnetz im Osten Niedersachsens schließe. "Bei einem optimalen weiteren Verfahrensverlauf könnten wir noch in diesem Jahr mit dem Bau des ersten Abschnitts beginnen", zeigte sich Althusmann optimistisch. 

Zufrieden äußert sich auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg. "Wir kommen dem Bau damit einen großen Schritt näher", sagt Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert. Er begrüßt, dass die Planungen im südlichen Bereich der A39 nach knapp dreieinhalbjähriger Planfeststellung zu einem Abschluss kommen.

Dass die umstrittene A39 dringend kommen müsse, dafür setzt sich die IHK schon lange ein. In einem von ihr beauftragten Gutachten verweist sie auf mögliche Vorteile: So habe der Lückenschluss der A39 Vorteile für die Wirtschaft in der Region und die Menschen und Gemeinden entlang der B4, die vom Durchgangsverkehr entlastet würden. Die A39 verbessere die Erreichbarkeit von insgesamt 566.000 Einwohnern und rund 27.000 Unternehmen. Durchschnittlich 40.000 Fahrzeuge wären im Jahr 2030 auf der A39 zwischen Wolfsburg und Lüneburg täglich unterwegs – davon 12.000 Lkw. "Mobilität ist die Grundlage des gesellschaftlichen Lebens und des unternehmerischen Wirtschaftens. Die A39 ist die Lebensader unserer Region", sagt Zeinert, der auch auf die Zustimmung in der Bevölkerung für das Projekt verweist: "Laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage von 2015 im Auftrag unserer IHK wollen 70 Prozent der Bevölkerung die A39. 79 Prozent glauben, dass die A39 Vorteile für die Region bringt."

Um die Vorteile für die Region ausspielen zu können, muss der Lückenschluss zwischen Lüneburg und Wolfsburg vollständig fertig sein. Deshalb fordert die IHK eine möglichst schnelle Umsetzung. "Wir freuen uns über die Fortschritte, aber insgesamt dauert die Planung und Umsetzung zu lang", sagt Zeinert mit Verweis auf Dänemark und die Niederlande: Mit schlanken Prozessen würden dort Infrastrukturprojekte deutlich schneller geplant und umgesetzt – "ohne Einbußen bei der Qualität und mit Blick auf europäisches Recht."

Der 14,2 Kilometer lange Abschnitt ist der letzte von insgesamt sieben Planungsabschnitten des Neubauprojekts. In zwei weiteren Abschnitten laufen derzeit die Planfeststellungsverfahren, die vier übrigen Planungsabschnitte befinden sich in den Entwurfsplanungen. Die voraussichtlichen Gesamtkosten werden von der Landesstraßenbaubehörde aktuell mit etwa 1,1 Milliarden Euro beziffert.