Konzertierte Aktion am Bahnhof

Politiker und Bürgerinitiativen üben gemeinsam Kritik an Alpha-E-Plänen

Dienstbesprechung am Bahnhof: Vertreter aus Politik und Gesellschaft äußern Kritik an Alpha-E-Plänen. Foto: Landkreis LüneburgLüneburg, 01.12.2018 - Gemeinsame Kritik an Alpha E: Zu einer ungewöhnlichen "Dienstbesprechung" haben sich gestern Vormittag gleich mehrere Vertreter von Kommunen und Bürgerinitiativen der Region am Lüneburger Bahnhof getroffen. Sie erörterten dort auf Einladung von Hansestadt und Landkreis Lüneburg die aktuellen Entwicklungen zum Schienenausbauprojekt Alpha E. Dabei gab es vor allem Kritik am Abschlussdokument des Dialogforums, das Streckenplanungen zusammenfasse und so zu erheblich mehr Güterverkehr durch dicht besiedeltes Gebiet rund um Lüneburg führe.

Betroffen wären mehr als 110.000 Einwohner im Lüneburger Raum, heißt es in einer vom Landkreis zu dem gestrigen Treffen verteilten Mitteilung. "Unsere Interessen werden überhaupt nicht berücksichtigt, ich erwarte einen ehrlichen Dialog", sagte Landrat Manfred Nahrstedt. Und Oberbürgermeister Ulrich Mädge ergänzte: "Wir sind mit unserer Haltung zu unbequem, deswegen wurden wir zu wichtigen Gesprächen gar nicht erst zugelassen."

Die teilnehmenden Vertreter betonten gleichzeitig ihr "Ja" zum Schienenausbau, gerade für den Personennahverkehr. Gleichzeitig vermissten sie sachliche Argumente. "Zum künftigen Verkehrsaufkommen benötigen wir fundierte Zahlen – und nicht Wunschzahlen", erklärte Nahrstedt. Außerdem finde der zunehmende Güterverkehr unter anderem aus Skandinavien im Ergebnis des Dialogforums keine Berücksichtigung, erläuterte Peter Rowohlt, Bürgermeister der Samtgemeinde Ilmenau. Deshalb fordern die Kommunen: Eine Neubautrasse entlang der A7 und der Ausbau der OHE-Strecke Winsen-Hützel-Celle müssen als Alternativen dringend geprüft werden. 

Teilnehmende der Dienstbesprechung waren Vertreterinnen und Vertreter des Landkreises Lüneburg (Manfred Nahrstedt, Jürgen Krumböhmer), der Hansestadt Lüneburg (Ulrich Mädge, Dr. Karl-Heinz Rehbein, Markus Moßmann), der Samtgemeinden Amelinghausen (Claudia Kalisch), Bardowick, Gellersen (Susanne Stille, Hans-Christian Friedrichs), Ilmenau (Peter Rowohlt) und Ostheide sowie der Gemeinden Deutsch Evern (Ulrike Walter), Betzendorf (Henning Witthöft) und Oldendorf (Jan Phillip Rieckmann). Außerdem waren die Bürgerinitiativen "Anwohner gegen Ausbau DE 21" (Michael Hansen) und "Initiative Bahnlärm Ost" (Dr. Helmut Müller) dabei.