Stabwechsel im Landratsamt

Jens Böther folgt Manfred Nahrstedt als Landrat

Seit dem 1. November ist Jens Böther neuer Landrat des Landkreises Lüneburg. Foto: Landkreis LüneburgLüneburg, 02.11.2019 - 13 Jahre leite Manfred Nahrstedt (SPD) als Landrat die Geschicke des Landkreises Lüneburg, gestern übernahm Jens Böther (CDU) die verantwortungsvolle Aufgabe als Chef der Kreisverwaltung. Den bisherigen Bürgermeister von Bleckede erwarten nun neue Aufgabe, seine neue Wirkungsstätte ist ihm allerdings nicht unbekannt. Denn nicht nur als Bleckedes Bürgermeister war Böther häufig zu Gast im Kreishaus, hier war er bereits zuvor in leitender Position tätig.

"Ich trete hier als Landrat frisch an und muss viele Dinge neu lernen", erklärte Böther vor seinen neuen Mitarbeitern, die ohn gestern empfingen. "Ein gutes Miteinander mit den Kolleginnen und Kollegen ist mir wichtig. Ich freue mich darauf, hier in den nächsten Jahren gemeinsam viele Dinge zu bewegen."

Dazu zählt Böther den neuen Nahverkehrsplan mit einer besseren Busanbindung nach Lüneburg und durch den Rufbus auch eine besser getaktete Versorgung der Dörfer. Und natürlich das Sorgenkind Arena: "Für die Arena Lüneburger Land wünsche ich mir, dass wir Bau und Betrieb zum Erfolg führen und die neue Veranstaltungshalle einen Gewinn und einen Nutzen für die Menschen in der Region bringt."

Weit oben auf Aufgabenliste steht auch die Elbbrücke bei Neu Darchau: "Viele Menschen legen hier eine große Hoffnung in meine Person, und ich werde alles dafür tun, dieses Projekt voranzubringen. Die Brücke wird nicht in wenigen Wochen oder Monaten stehen, aber wir können im Planfeststellungsverfahren einige Schritte vorankommen." 

Auch die Digitalisierung will der neue Lanrat vorantreiben, "möglichst viel muss auch übers Internet möglich sein". Doch zunächst wiil Böther in seine neue Aufgabe hineinwachsen und dazu an zahlreichen Veranstaltungen teilnehmen.

◼︎Goldene Ehrennadel für Nahrstedt 

Der Kreistagsvorsitzende Rainer Dittmers (r.) würdigt die Verdienste Manfred Nahrstedts mit der Goldenen Ehrennadel des Landkreises und einer Eintragung ins Ehrenbuch. Foto: Landkreis LüneburgBereits am Mittwoch wurde Manfred Nahrstedt von seinen Mitarbeitern und politischen Weggefährten verabschiedet. Bei einer Feierstunde in der Ritterakademie wurde der 71-Jährige vom Kreistagsvorsitzenden Rainer Dittmers mit einem Eintrag ins Ehrenbuch und der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.

Dittmers zog auch eine Bilanz aus den 13 Jahren, in denen Nahrstedt als Landrat für den Kreis tätig war. Schuldenabbau, Schulsanierungen, Jahrhundert-Hochwasser an der Elbe – Nahrstedt habe viel bewegt, vor allem mit Gesprächsbereitschaft und Handeln auf Augenhöhe: "Du bist Streitthemen nicht aus dem Weg gegangen und hast dich nicht gescheut, unangenehme Fragen anzusprechen", sagte Dittmers in seiner Laudatio, "gleichzeitig hast du dir immer angehört, was andere sagen. Unter deiner Führung ist auf politischer Ebene ein Miteinander entstanden, das stark auf Gesprächen beruhte – über die Parteigrenzen hinweg."

Ein Bild, das auch Jörg Mielke als Leiter der Staatskanzlei und Michael Roesberg als Vertreter der Landrätekonferenz nachzeichneten: "Mit Blick aus Hannover und der Region steht der Landkreis Lüneburg gut da – das liegt nicht zuletzt an der menschlichen Führung."

Lob gab es auch von den Fraktionsvorsitzenden aus dem Kreistag: "Sie waren stets ein guter Moderator, der keine Kampfabstimmungen forcierte, sondern breite Mehrheiten wollte. Ihre Tür war immer offen."

Den Dank für das Erreichte gab Manfred Nahrstedt an Verwaltung und Kreistag weiter: "Ich finde, wir haben gemeinsam in den letzten 13 Jahren für die Menschen in unserem Landkreis Einiges auf die Reihe gekriegt, der Landkreis ist gut aufgestellt.“ Seinem Nachfolger hinterlasse er "einen der schönsten und interessantesten Arbeitsplätze unserer Region."

Ganz wird sich Nahrstedt aber wohl dennoch nicht aus dem tagespolitischen Geschehen verabschieden. Denn beim Thema Arena warten noch viele offene Fragen auf den früheren Landrat. Und die können auch für den Privatmann Nahrstedt noch unangenehm werden.