Lüneburg so gut wie ausverkauft

Gutachterausschuss für Grundstückswerte legt aktuellen Bericht vor – Kaum noch Eigentumswohnungen zu haben

Lüneburg baut und baut und es reicht doch nicht aus – die große Nachfrage nach Immobilien und Wohnraum zu stillen. Foto: LGheuteLüneburg, 08.02.2018 - "Das Angebot an Eigentumswohnungen in Lüneburg ist eingebrochen." Zu diesem Ergebnis kommt die Vorsitzende des Gutachterausschusses für Grundstückswerte Lüneburg (GAG), Viola Rickel, bei der Vorlage des Grundstücksmarktberichts 2018. Dies belege die deutliche Abnahme von 33,6 Prozent bei abgeschlossenen Verträgen im Berichtzeitraum November 2016 bis Oktober 2017 in diesem Segment und einem abnehmenden Geldumsatz von 35,4 Prozent, begleitet durch einen deutlichen Preisanstieg von 6,8 Prozent. Rickel: "Kaufinteressenten waren nach wie vor bereit, hohe Quadratmeterpreise für Wohnungseigentum in der Hansestadt Lüneburg zu zahlen."

Die aktuellen Trends und Entwicklungen am Immobilienmarkt veröffentlicht der GAG, zuständig für die Landkreise Harburg, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg und Uelzen, mit dem Grundstücksmarktbericht 2018. Alle wesentlichen Preisangaben beziehen sich erstmalig auf den 31.12. des Berichtsjahres. Gleichzeitig beschlossen die ehrenamtlichen Gutachter die Bodenrichtwerte 2018 für den Stichtag 31.12.2017.

In die Untersuchungen fließen die Verkäufe von Wohnhäusern, Wohnungseigentum, Büro- und Geschäftshäuser sowie die Verkaufsfälle von unbebauten Grundstücken, außerdem von land- und forstwirtschaftlichen Flächen ein. Dazu hat der GAG Daten aus insgesamt 2.211 Kaufverträgen ermittelt, die im vergangenen Jahr im Landkreis Lüneburg abgeschlossen und über die Notare zugeleitet wurden – ein Minus von 17,0 Prozent.

Satter Preisanstieg bei Wohnbauland in Lüneburg

Der Umsatz auf dem Immobilienmarkt lag im Landkreis Lüneburg bei rund 597,6 Millionen Euro und damit leicht unter dem des Vorjahres. "Die Umsatzzahlen zeigen, dass der Immobilienmarkt im Landkreis Lüneburg trotz sinkender Vertragszahlen stabil ist", sagte Rickel. Die Preise für unbebautes Wohnbauland sind im Jahr 2017 in der Hansestadt Lüneburg um satte 14,0 Prozent gestiegen, in der direkten Umgebung der Hansestadt um 12,0 Prozent. Im östlichen und westlichen Landkreis war die Entwicklung ebenfalls bei positiven 7,8 bis 9,0 Prozent. Der Bereich Amt Neuhaus war mit einem leichten Plus von 1,6 Prozent zu beobachten, allerdings bei sehr geringen Verkaufszahlen.

 Preise pro Quadratmeter Wohnfläche klettern weiter

Positiv sind die Entwicklungen weiterhin bei den Gewerbebaulandpreisen. Diese haben sich allerdings im gleichen Zeitraum im Vergleich zum Vorjahr versechsfacht und liegen jetzt bei 4,9 Prozent, nachdem zuvor nur ein Plus von 0,8 Prozent zu beobachten war.

Die Preise pro Quadratmeter Wohnfläche lassen bei den bebauten Immobilien eine deutlich steigende Tendenz erkennen. Für Ein- oder Zweifamilienhäuser ist ein Anstieg von 10,6 Prozent ermittelt worden, Reihenhäuser oder Doppelhaushälften haben ebenso ein Plus von 8,1 Prozent erfahren.

Im Landkreis wurden für Ein- oder Zweifamilienhäuser in den verschiedenen Bauepochen durchschnittlich zwischen 769 Euro und 2.535 Euro je Quadratmeter Wohnfläche gezahlt. Der durchschnittliche Kaufpreis eines freistehenden 15 Jahre alten Ein- oder Zweifamilienhauses lag bei 304.000 Euro. Für ein 30 Jahre altes Haus wurden durchschnittlich 250.000 Euro gezahlt.

Preise für Acker- und Grünland weiter gestiegen

Die Preise der landwirtschaftlichen Nutzflächen haben sich im Landkreis wie schon in den vergangenen Jahren gedämpft positiv entwickelt. So sind die Preise für Ackerland im Landkreis Lüneburg um 6,3 Prozent gestiegen. Auch die Grünlandpreise verzeichnen ein Plus von 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Preisindex für Forstflächen mit Bestand zeigt, dass sich seit 2010 die Preise verdoppelt haben.

Ebenfalls im Marktbericht veröffentlicht wird eine Übersicht über die Wohnungsmieten für die verschiedenen Stadtgebiete, Randbereiche und übrigen Teile des Zuständigkeitsbereiches. Die Erhebungen beziehen sich auf Angaben aus Fragebögen zur Auswertung der Kaufverträge. Dem GAG gehören rund 60 Experten aus den Berufsgruppen der Bausachverständigen, Architekten, Bankfachleute, Immobilienmakler und -verwalter sowie landwirtschaftlichen Sachverständigen an.

Preisentwicklung beim Wohnbauland im Landkreis Lüneburg. Grafik: GAGDer Grundstücksmarktbericht 2018 für die Landkreise Harburg, Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und Uelzen kostet 90 Euro inklusive Versandkosten und kann bezogen werden beim Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN), Regionaldirektion Lüneburg, Geschäftsstelle des GAG, Adolph-Kolping-Str. 12, 21337 Lüneburg, Tel. 04131-8545-165, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. Als kostenpflichtige Downloadversion steht der Grundstücksmarktbericht auf der Internetseite der Gutachterausschüsse in Niedersachsen www.gag.niedersachsen.de zur Verfügung. Informationen über Bodenrichtwerte der Landkreise Lüneburg und Harburg können telefonisch von Montag bis Freitag von 8.30 Uhr bis 12 Uhr und Montag bis Donnerstag von 13.30 Uhr bis 15.30 Uhr unter der Tel. 04131-8545-106 kostenlos abgefragt werden.