Preise steigen weiter

Inflationsrate in Niedersachsen lag im April bei 6,9 Prozent – Anstieg bei Heizöl am stärksten

Hannover, 01.05.2022 - Leben in Niedersachsen ist teurer geworden. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, erhöhte sich das Niveau der Verbraucherpreise in Niedersachsen im April um 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im März 2022 lag die Inflationsrate ebenfalls bei 6,9 Prozent. Wesentlicher Preistreiber ist laut Landesamt der Krieg in der Ukriane. Insgesamt stieg das Niveau der Verbraucherpreise im April 2022 im Vergleich zum Vormonat März 2022 um 0,9 Prozent.

Deutliche Preisanstiege gab es im April im Vergleich zum April 2021 in der Abteilung „Verkehr" (+16,3 Prozent). Die Verbraucher mussten im April 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat für Kraftstoffe mehr ausgeben (+40,9 Prozent; darunter Superbenzin: +36,1 Prozent; Dieselkraftstoff: +53,5 Prozent).

Auch in der Abteilung "Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe" lagen im April 2022 mit 7,2 Prozent die Preise deutlich über denen des Vorjahresmonats. So erhöhten sich die Preise im Bereich Haushaltsenergie um 30,1 Prozent, darunter leichtes Heizöl: +107,9 Prozent; Erdgas: +34,3 Prozent). Die Preise für Strom stiegen im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9,8 Prozent.

Insgesamt erhöhten sich die Energiepreise im April 2022 im Vergleich zum April 2021 um 33,9 Prozent. Die Inflationsrate im April 2022 hätte ohne die Berücksichtigung der Preise von Kraftstoffen und Haushaltsenergie bei 3,9 Prozent gelegen, so das Landesamt.

Zudem stiegen die Preise im April 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat in der Abteilung „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (+7,8 Prozent) deutlich. Spürbar teurer für die Verbraucher wurden in dieser Abteilung unter anderem Speisefette und Speiseöle (+24,2 Prozent; darunter Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches: +30,5 Prozent, Butter +28,7 Prozent) sowie Gemüse (+11,1 Prozent; darunter Gurken: +28,4 Prozent).

Neben der Ukraine-Krise wirkte sich die CO2-Bepreisung, die sich ab 1. Januar von 25 Euro auf 30 Euro pro Tonne erhöhte, weiterhin auf die Entwicklung der Energiepreise aus. Die Strom- und Gaspreisentwicklung ist nach Angaben des Landesamts auf die verstärkt zunehmenden Tarif- und Anbieterwechsel zurückzuführen. Die zum 1. Januar von 6,5 Cent auf 3,7 Cent pro Kilowattstunde Strom gesunkene EEG-Umlage konnte den Preisanstieg im Bereich Strom indes nur leicht abmildern. Grundsätzlich wirkten sich die Preiserhöhungen auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen sowie Lieferengpässe auf die gesamte Entwicklung der Verbraucherpreise aus.