header

Protest der Bauern sorgt für erhebliche Behinderungen

Insgesamt rund 2.000 Fahrzeuge bei Trecker-Demos in der Region unterwegs

In Lüneburg kam der Verkehr wegen einzelner Blockaden zeitweise zum Erliegen. Foto: LGheuteLüneburg, 08.01.2024 - Mehr als 400 Traktoren und Ackerschlepper sowie noch einmal mindestens die gleiche Anzahl an Lkw, Speditions-und Handwerksfahrzeugen haben den Verkehr in Lüneburg heute zeitweise zum Erliegen gebracht. Im Rahmen der bundesweiten Protestveranstaltungen gegen Kürzungen von Agrarsubventionen kam es seit den frühen Morgenstunden auch in den Landkreisen Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und Uelzen zu teilweise erheblichen Verkehrsbehinderungen.

Die Polizei war mit mehreren Dutzend Einsatzkräften unterwegs und versuchte die einzelnen Konvois auf eine bereits mit dem Versammlungsanmelder vorbesprochene Aufzugsroute zu kanalisieren. Viele der Fahrzeuge setzten ihre Fahrt im Verlauf auf dieser Route auf der Lüneburger Ostumgehung sowie dem östlichen Stadtring fort.

Wie die Polizei berichtet, kamen weitere Fahrzeugkonvois zeitweilig in Kreuzungsbereichen im Lüneburger Stadtgebiet zum Stillstand. Die Verantwortlichen lösten nach Ansprache oder auch selbstständig nach etwa 15 Minuten die Engstellen wieder auf. Insbesondere auf der Lüneburger Ostumgehung kam es durch die langsam fahrenden Fahrzeuge, die auch zum Stillstand kamen, zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Ein Auffahren auf die A39 in Richtung Hamburg wurde durch die Polizei unterbunden.

Zu einem kleineren Vorfall kam es in den Morgenstunden im zeitweise durch Traktoren blockierten Kreuzungsbereich Hamburger Straße/Moldenweg. Dort war ein 48 Jahre alter Autofahrer durch ein gespanntes Flatterband gefahren. Dabei gelangte ein 43 Jahre alter Teilnehmer der Demonstration kurzzeitig auf die Motorhaube. Im Anschluss kam es zu einem Wortgefecht. Die Polizei war vor Ort und hat nun Ermittlungen wegen Straßenverkehrsgefährdung sowie Nötigung gegen die beteiligten Personen eingeleitet.

◼︎ Mehr als 600 Fahrzeuge im Landkreis Uelzen

Im Landkreis Uelzen waren seit den frühen Morgenstunden ausgehend von insgesamt neun Sammelpunkten mehr als 600 Traktoren und sonstige Fahrzeuge unterwegs. Dabei kam es laut Polizei immer wieder zu kurzzeitigen punktuellen Blockaden, die jedoch nach Ansprache wieder aufgelöst wurden. Die Polizei lobte die "gute Organisation durch die Verantwortlichen der angemeldeten Proteste". Es habe eine hohe Kooperationsbereitschaft bestanden, so dass sich größtenteils an die vorbesprochenen Auflagen gehalten wurde. Parallel waren gut ein Dutzend Fahrzeuge sowie mehr als 200 Personen in den Mittagsstunden bei einer Kundgebung auf dem Uelzener Herzogenplatz präsent.

◼︎ Einzelaktionen im Landkreis Lüchow-Dannenberg

Im Landkreis Lüchow-Dannenberg kam es in den frühen Morgenstunden zu einer kurzzeitigen Blockade der Bundesstraße 191 - Dömitzer Brücke. Parallel waren verschiedene kleinere Traktorkonvois auf Bundesstraßen, Kreuzungen und neuralgischen Punkten präsent und blockierten diese kurzzeitig. Betroffen waren unter anderem die Bundesstraße 191, 248 und 493 sowie weitere Landes- und Kreisstraßen. Insgesamt beteiligten sich gut 300 Fahrzeuge an den Aktionen.

Der Protest der Landwirte, Spediteure und Handwerkbetriebe dauert in allen drei Landkreisen an. Die Polizei ist weiterhin präsent und mahnt alle Beteiligten zu umsichtigem Handeln.