header

Kurpark-Party endet dramatisch

Mehrere Personen vermutlich wegen drogenhaltiger Mixgetränke ins Klinikum eingeliefert

Hier im Wandelgang des Lüneburger Kurparks fand die fragwürde Party statt. Foto: LGheute Lüneburg, 11.03.2024 - Vermutlich ein Mixgetränk mit problematischem Inhalt führte am Samstagabend zu einem Großeinsatz von Polizei und Rettungsdienst im Lüneburger Kurpark. Drei Personen wurden dabei so schwer verletzt, dass sie nicht mehr ansprechbar waren und ins Krankenhaus gebracht wurden. Andere zeigten ähnliche Symptome, auch wurden Drogen wie Ecstasy eingenommen. Die Polizei hat Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung aufgenommen.  

Nach derzeitigen Ermittlungen hatte eine Gruppe junger Leute – laut Polizei etwa 20 Personen – ab dem späten Nachmittag den Geburtstag eines 19 Jahre alten Lüneburgers ausgiebig gefeiert. Dabei hatten die Jugendlichen und Heranwachsenden sowie mindestens ein Erwachsener Bänke im Wandelgang der Konzertmuschel zusammengestellt und dort ausgiebig verschiedene auch hochprozentige Alkoholika konsumiert. Parallel wurden vermutlich auch Betäubungsmittel, wie Cannabis, Amphetamine, Ecstasy und vermutlich auch Kokain konsumiert. Nachdem mehrere aus der Personengruppe einen Schluck eines gemixten Drinks nahmen, kollabierten gegen 23 Uhr zwei junge Männer und eine junge Frau, der Rettungsdienst wurde alarmiert.

Polizei und Rettungsdienst mussten in der Folge drei schwerverletzte, nicht ansprechbare Personen (zwei 17 Jahre alte Jugendliche sowie eine 18 Jahre alte Heranwachsende) behandeln. Diese wurde intubationspflichtig, so dass Lebensgefahr nicht ausgeschlossen werden konnte. Parallel wurden zwei weitere Personen (16 Jahre alte Jugendliche sowie ein 58-Jähriger) ebenfalls ins Lüneburger Klinikum zur weiteren Behandlung gebracht. Alle Personen zeigten ähnlich Symptome. Bei den Personen wurden unterschiedliche Alkoholbeeinflussungen von 0,5, mehr als 1,1 sowie mehr als 2,2 Promille festgestellt. Parallel standen einzelne Personen unter dem Einfluss von THC, Ecstasy und Amphetamine. Im Rahmen der eingeleiteten Ermittlungen ordnete die Polizei die Sicherung von Urin- und Blutproben der Personen an. Nach ersten Schnelltests konnten bereits bei drei Personen Abbauprodukte von GHB (Gammahydroxybuttersäure) – umgangssprachlich auch als Liquid Ecstasy bezeichnet – festgestellt werden.

Die Polizei führt umfangreiche Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung und hat neben den gesicherten Urin- und Blutproben auch mehrere Flaschen und Gefäße der Geburtstagsparty im Bereich der Konzertmuschel gesichert sowie erste Zeugen befragt. Aktuell gehen die Ermittler davon aus, dass die betroffenen Personen eine gemixte Flüssigkeit mit GHB aus einer Flasche oder Becher konsumiert haben. Die Ermittlungen zu einem möglichen Verantwortlichen und ob sich neben den Jugendlichen/Heranwachsenden der Party temporär noch weitere Personen an der Feier beteiligten, dauern noch an.

Nach Rücksprache mit dem Lüneburger Klinikum stabilisierte sich der Gesundheitszustand aller betroffenen Personen bereits im Verlauf des gestrigen Tages, so dass diese nicht mehr beatmungspflichtig waren und zum Teil bereits gestern aus dem Klinikum entlassen wurden.

◼︎ Hintergrund und Tipps der Polizei

Neben dem erhöhten Alkoholkonsum und illegalem Drogenkonsum gab es in der Vergangenheit auch in der Region einzelne Fälle, bei den Liquid Ecstasy – auch als KO-Tropfen bekannt – verwendet wurde.

Die Polizei mahnt hier gerade auch bei Feiern und Partys um Sensibilität, "ohne dabei in eine Hysterie zu verfallen", wie die Polizei mitteilte. Neben einem angepassten Alkoholkonsum sollten für den Kneipengang, den Clubbesuch oder auch öffentliche Partys folgende Hinweise beachtet werden:

  • Gemeinsam "Losgehen"
  • Freunde passen auf sich auf!
  • Getränke bei der Bedienung bestellen und selbst entgegennehmen
  • Von Unbekannten keine offenen Getränke annehmen
  • Offene Getränke nicht unbeaufsichtigt lassen
  • Bei Übelkeit Hilfe beim Personal suchen
  • Freunde holen im Ernstfall sofort ärztliche Hilfe und verständigen das Personal
  • Bei konkretem Verdacht oder Symptomen: Polizei alarmieren und Anzeige erstatten