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Zirkusveranstaltungen sind nicht abgesagt

Zirkusplakate von Unbekannten beschädigt - Alle Aufführungen finden statt

Hansestadt, 29.05.2012 - "Alle Aufführungen finden wie geplant statt", versichert Sascha Grodotzki, Pressesprecher vom Zirkus Charles Knie. Der Zirkus bemüht sich aktuell, Irritationen aus dem Weg zu räumen, die bei Zirkusfreunden in der Stadt und im Umland entstanden sein könnten. Der Grund: In den letzten Tagen wurden Zirkusplakate von Unbekannten beschmiert, zerstört oder auch mit dem Hinweis "Abgesagt" überklebt. Der Zirkus vermutet Tierrechtsorganisationen hinter der Aktion.

"Wir wissen nicht, wer genau hinter dieser Aktion steckt, aber wir vermuten militante Tierrechtsorganisationen", so der Pressesprecher. Ziel sei es, die Veranstaltungen zu verhindern, zumindest aber den Zirkus zu schädigen und die Menschen zu verunsichern, sagt Grodotzki. Für diese, so weiß der Zirkus aus leidvoller Erfahrung, ist jeder Zirkus ein rotes Tuch, dem sie Tierquälerei in Form von ungenügender und unwürdiger Tierhaltung unterstellen.

"Unseren Tieren geht es gut, davon kann sich jeder selbst ein Bild machen, der zu uns kommt", sagt Grodotzki. Und er kann es belegen, denn jedes Mal, wenn der Zirkus sein Zelt an einem neuen Standort aufschlägt, bekommt er Besuch vom zuständigen Veterinäramt. "Vom Platzangebot über den Gesundheitszustand bis zur Verpflegung sowie der Sauberkeit der Tiere und der Anlagen wird alles geprüft", so Grodotzki.

Festgehalten wird das Ergebnis in einem Prüfberichtsbuch, das beim Zirkus verbleibt. Darüber hinaus gibt es aber auch noch ein Zirkuszentralregister, das beim jeweiligen Hauptveterinäramt verbleibt. "Da können aber nur Behörden Einsicht nehmen", erklärt der Pressemann. Bislang habe es nur einmal einen Negativ-Eintrag wegen eines fehlenden Salzlecksteins gegeben.

Bis zu 50 Plakate seien mittlerweile beschädigt worden, schätzt Grodotzki, von Schmierereien über Zerstören der Plakate bis zum Überkleben reiche die Palette. Neben dem wirtschaftlichen Schaden, den der Zirkus derzeit auf rund 200 Euro beziffert, müsse man sich außerdem um Ersatz bemühen und dafür sorgen, dass die Gäste ausreichend informiert werden. "Zum Glück wissen die meisten, dass sie darauf nichts geben dürfen", zeigt sich der Zirkus-Mann entspannt.

Der Zirkus lädt überdies jeden Interessierten ein, sich die Tiere vor Ort in ihren Käfigen und Anlagen selber anzuschauen. "Die Lüneburger können auch gern bei den Proben mit den Tieren dabei sein, wir haben hier nichts zu verbergen", bekräftigt Grodotzki.

Der Zirkus gastiert wie geplant vom 6. bis zum 10. Juni auf den Lüneburger Sülzwiesen (LGheute berichtete).