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Erster Konsens fürs neue Salzmuseum

Verwaltung legt nach Kontroverse einen Entwurf für die Erweiterung vor

Könnte solch ein Anbau zwischen Siedehaus und Solehügel der neue Eingang zum Salzmuseum werden? Die Entwurfsskizzen, die Maja Lucht (r.) und Florian Forster (l.) zeigen, kommen auch bei Museumsleiterin Dr. Alexandra Hentschel (2.v.l.), Jens-Peter Fiedler vom Förderkreis und Prof. Dr. Heike Düselder, Vorsitzende der Museumsstiftung, gut an. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 25.02.2023 - In die festgefahrene Kontroverse um den Umbau und die Erweiterung des Deutschen Salzmuseums in Lüneburg kommt offenbar Bewegung. Gestern begutachtete der Stiftungsrat der Museumsstiftung Lüneburg, zu dem auch das Salzmuseum gehört, einen Entwurf der Stadtverwaltung für einen neuen Eingangsbereich.

Die neue Idee umfasst einen Anbau südlich am Siedehaus als Verbindung zum Solehügel. Der Solehügel ist ein historisches Erbe aus der Zeit der Stadt- und Salinenbefestigung – und könnte so zum Bestandteil der Ausstellung werden. Dr. Alexandra Hentschel sagt: "Das Deutsche Salzmuseum ist ein Industriedenkmal, mit Siedehaus und Solehügel als wichtigsten Exponaten. Der vorgeschlagene Anbau würde die gesamte Anlage für unsere Besucher:innen besser erlebbar machen."

◼︎ Zeichen stehen auf Entspannung

Um die Erweiterungspläne hatte es im vergangenen Jahr Streit zwischen Politik und Verwaltung gegeben. Die Verwaltung sah sich heftiger Kritik ausgesetzt, nachdem bekannt geworden war, dass sie bereits beschlossene Pläne zur Erweiterung des Salzmuseums offenbar doch nicht umsetzen wollte. Teile der Politik sahen dadurch auch bereits gewährte Fördermittel des Bundes in Gefahr (LGheute berichtete). 

Nun aber scheinen die Zeichen auf Entspannung zu stehen. Jens-Peter Fiedler vom Förderkreis des Salzmuseum sieht in dem jetzt eingeschlagenen Weg "das richtige Ziel". Er sagt: "Wir freuen uns sehr, dass nach intensiver Auseinandersetzung mit der Gebäudesituation des Salzmuseums in den letzten Monaten nun ein neuer Vorschlag entwickelt werden konnte, der die Wünsche und Anforderungen des Museums weitgehend berücksichtigt." Der Förderkreis zeigt sich daher zuversichtlich, dass durch "geschickte Detailplanung hinsichtlich Ausgestaltung, Umsetzbarkeit und Finanzierung die Sanierung zügig begonnen werden kann".

Auch Heike Düselder, Vorsitzende der Museumsstiftung, die Überlegungen der Verwaltung: "Der Anbau könnte die Grundlage legen, den Ensemble-Charakter deutlich zu machen und den gesamten Eingangsbereich zum Salzmuseum angemessener hervorzuheben." Als weiterer Vorteil wird gewertet, dass der Entwurf auch die praktischen Erwartungen nach mehr Platz für Kasse, Shop, Sanitäranlagen und Garderobe erfülle.

◼︎ Kosten müssen noch genauer kalkuliert werden

Die in die Schusslinie geratene Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch liege es "am Herzen, dass die Planungen für das Salzmuseum weiter einen guten Weg gehen können", heißt es aus dem Rathaus. Zunächst sei aber wichtig, die Kosten noch genauer zu kalkulieren. "Der Rat hat sich im Zukunftsbeschluss vom Dezember 2022 dafür ausgesprochen, ab 2026 weitere städtische Mittel zur Verfügung zu stellen. So wie es im Moment aussieht, bieten sich mit der neuen Variante Möglichkeiten, mehr von unseren gemeinsamen Zielen schon früher umsetzen zu können."

Die Verwaltung wiill nun den Entwurf für das Gesamtkonzept "in enger Zusammenarbeit" mit der Museumsstiftung und dem Förderkreis Industriedenkmal Saline weiterbearbeiten. Dabei sollen auch der Denkmalschutz, Brandschutz und die energetische Sanierung zur Sprache kommen. Am Dienstag, 7. März, soll der Entwurf in der Sitzung des Ausschusses für Kultur und Partnerschaft öffentlich vorgestellt werden.

◼︎ Fördermittel können wohl doch länger fließen

Die Hansestadt Lüneburg hat für die Erhaltung, Sanierung und Neukonzeption des Museums im Februar 2020 einen Zuwendungsbescheid über annähernd 4,5 Millionen Euro erhalten. Teile drohten durch die zwischenzeitlich aufgetretenen Störungen verloren zu gehen. Laut Verwaltung gibt es nun aber "positive Signale aus Berlin, dass die Laufzeit für das Salzmuseum als 'Nationales Projekt des Städtebaus' verlängert wird".