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Acht Meter Militärgeschichte

Beeindruckende Sonderausstellung mit Führung im Museum Lüneburg 

So groß, dass es fast nicht darstellbar ist: Das Gemälde 'Revue bei Bemerode', jetzt in einer Sonderausstellung im Museum Lüneburg zu sehen. Foto: Museum LüneburgLüneburg, 02.01.2024 - Schlachten-Gemälde gibt es vermutlich so viele wie es Schlachten gegeben hat. Zeitgenössische Künstler nutzten die Gunst der Stunde und die des Siegers und erhielten so der Nachwelt einen Eindruck des Geschehenen und der Größe des Feldherrn. Ein Gemälde, das aus der üblichen Schlachtendramatik herausfällt, ist "Die Revue bei Bemerode" – ein über acht Meter breites Panorama einer Militärparade des Kurfürsten von Hannover. Jetzt ist es in einer Sonderausstellung im Lüneburger Museum zu sehen und bei einer Führung zu erleben.

Es ist kein gewöhnliches Gemälde, und schon die reinen Fakten sprechen für ein imposantes Meisterwerk: Vier Jahre arbeitete der Hofmaler Johann Franz Lüders an dem Bild, malte bis ins kleinste Detail mehr als 2.500 Figuren und schuf schließlich ein über acht Meter breites Panorama.

Zu sehen ist eine umfangreiche Militärparade im Jahr 1735 im hannoverschen Bemerode vor dem englischen König Georg II., der zugleich Kurfürst von Hannover war. Zwölf Mal besuchte er seine deutschen Erblande, und stets fanden aus diesem Anlass Festlichkeiten, Jagden und militärische Paraden – "Revuen" genannt – statt. Von weither strömten Höflinge, aber auch das bessere und niedere Volk zusammen, um diese glanzvollen Demonstrationen der Macht zu erleben. Die Parade aber war auch mehr: Am Rande des Geschehens sind viele zu sehen, die plaudern, tanzen, zechen oder Handel treiben.

Das Gemälde ist eine Leihgabe von Ernst August Erbprinz von Hannover, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg. Aufgrund der Sanierung des Historischen Museums Hannover ist es vorübergehend im Museum Lüneburg zu sehen.

In dem Format "Sonntagsgeschichte" führt Museumsleiterin Prof. Dr. Heike Düselder am Sonntag, 7. Januar, ab 15 Uhr durch die Sonderausstellung "Die Revue bei Bemerode – Lüneburg, das Militär und die Welfen" und beleuchtet nicht nur das monumentale Gemälde, sondern auch die Geschichte Lüneburgs als Militärstandort und die Beziehungen von Stadt und Fürstentum zum Welfenhaus.

Treffpunkt für die rund einstündige Führung ist um 15 Uhr das Foyer des Museums Lüneburg an der Willy-Brandt-Straße 1. Die Teilnahme ist mit einer Eintrittskarte für das Museum kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren ist kostenfrei.

Eine Detailaufnahme des Gemädes 'Die Revue bei Bemerode'. Foto: Museum Lüneburg