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400 Leuphana-Studenten fahren im Sonderzug nach Brüssel

Hansestadt, 07.04.2012 - Rund 400 Studenten der Leuphana Universität Lüneburg werden am 19. Juni mit einem Sonderzug der Deutschen Bahn für einen Tag nach Brüssel reisen. Auf Einladung von Abgeordneten der Fraktionen der Sozialdemokraten, der Europäischen Volkspartei, der Grünen und der Liberalen werden sie den europäischen Institutionen ihr Modell präsentieren, das die Studienanfänger im letzten Jahr entwickelt hatten. Als bester Vorschlag für einen Umbau des deutschen Gesundheitswesens hatte es bundesweit für Aufmerksamkeit gesorgt.

Geplant ist ein Zusammentreffen der Studenten im Plenarsaal des Europäischen Parlaments mit Parlamentspräsident Martin Schulz, den Parlamentariern und hochrangigen Vertretern der Europäischen Kommission.

Modelle für einen radikalen Umbau des öffentlichen Gesundheitswesens der Bundesrepublik Deutschland zu entwickeln, so lautete die Aufgabe für die insgesamt 1.800 Studienanfänger der Leuphana im vergangenen Wintersemester. Fünf Tage lang hatten sie - aufgeteilt in 120 Teams - mögliche Grundzüge einer umfassenden Gesundheitsreform erarbeitet und mit rund 100 Experten aus Gesundheit, Politik, Selbstverwaltung, Wissenschaft und Krankenversicherungen diskutiert. Die Vorschläge wurden von einer prominenten Jury prämiert. Am besten schnitt dabei die Gruppe "Deutschland Versicherung" ab. Sie entwickelte das Modell einer gesetzlichen Grundversorgung für alle, kombiniert mit großer Transparenz in der Leistungserbringung.

Jury-Mitglied Raimund Becker aus dem Vorstand der Bundesagentur für Arbeit bescheinigte dem Lösungsvorschlag eine hohe Praxistauglichkeit: "Die Politik sollte sich mit den Ideen der Studierenden beschäftigen. Ähnliche Ansätze in Schweden und der Schweiz zeigen, dass derartige Modelle umsetzbar sind."

Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, ist gespannt auf die Besucher von der Leuphana: "Vor dem Hintergrund einer fiktiven Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs haben die Studierenden ein hochkomplexes und kontroverses Thema erfolgreich bearbeitet. Das hat uns beeindruckt. Jetzt können sie überprüfen, ob ihr Vorschlag auch einer kritischen Diskussion mit den erfahrenen Parlamentariern standhält."

Möglich geworden ist die Reise nach Brüssel dank des besonderen Engagements der Deutschen Bahn AG. Leuphana Vizepräsident Holm Keller ist dankbar für die Unterstützung des EU Parlaments und der Bahn: "Die Studierenden haben in der Startwoche hart gearbeitet. Die Reise nach Brüssel würdigt die Qualität dieses Ergebnisses und eröffnet den 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Gelegenheit, ihr Reformkonzept intensiv mit erfahrenen Politikern zu diskutieren."

Die Startwoche ist seit 2007 Teil des Konzepts der Leuphana für ein neues Studien- und Universitätsmodell. Alle Erstsemester-Studenten werden während ihrer ersten Tage an der Universität mit einer umfangreichen Aufgabe konfrontiert, die es in fächerübergreifend zusammengesetzten Teams zu bewältigen gilt.