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Vereint: Ewer und Salzprahm im Alten Hafen

Hansestadt, 16.04.2011 - Die erste Sektflasche fiel in die Ilmenau und ward nicht mehr gesehen. Mit der zweiten taufte Heike Rost „ihr“ Schiff im Alten Hafen auf den Namen „Solten Deern“, Salziges Mädchen. Es war nicht irgendein Schiff, das gestern Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein und unter den Augen

von Hunderten Besuchern getauft wurde. Es war der Salzprahm, Nachbau der historischen Salzfrachtkähne und quasi der kleine Bruder des Ewers, der seit November 2009 das Wasserviertel schmückt. Die „Solten Deern“ ist das zweite Schiff, das in der SalzWerkStadt entstand, einem Gemeinschaftsprojekt, das einen Bogen zwischen handwerklicher Arbeit, gesellschaftlichem Engagement und Lokalgeschichte schlägt.

Die Liste der Beteiligten an dem Projekt ist lang, und Unterstützer und Freunde können kaum komplett aufgezählt werden: Deutsches Salzmuseum, Arbeitskreis Lüneburger Altstadt, Volkshochschule REGION Lüneburg, Job-Center Lüneburg, job.sozial, Die N-Bank schüttete 250.000 Euro aus den Mitteln des Europäischen Sozialfonds aus. Unzählige Bürgerinnen und Bürger, Kirchen und auch die Hansestadt Lüneburg selbst unterstützten das Projekt in vielfältiger Weise.

Oberbürgermeister Ulrich Mädge sagte: „Gemeinsames gesellschaftliches Engagement hat eine lange Tradition in Lüneburg. Der Salzprahm wie der Salzewer sind schöne Beispiele dafür, dass diese Tradition in Lüneburg weiterlebt. Der Salzprahm ist in jeder Hinsicht eine Bereicherung für Lüneburg.“ Er skizzierte Pläne, den Hafen wieder schiffbar zu machen. Spätestens zum Hansetag 2012 sollten historische Schiffe im Alten Hafen einlaufen können. „Wir sind darüber unter anderem mit dem Arbeitskreis Lüneburger Altstadt im Gespräch.“

Auch Bootsbauer Carl-Friedrich von Schack, der die Teilnehmer des Projekts angeleitet hat, hofft auf eine Weiterentwicklung. Sein Appell an die Lüneburger: „Begleiten Sie unsere Arbeit und unsere Schiffe weiterhin so freundlich. Sie brauchen viel Pflege.“ Von Schack dankte vielen, aber vor allem seinen Leuten, „die sich als Mannschaft und als Leistungsgemeinschaft bewährt haben“. Das Lob galt insgesamt 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der SalzWerkStadt, die das Schiff eigenhändig gebaut haben, Menschen zwischen 25 und 50 Jahren, die sich durch das Projekt wieder ein Stück näher an eine neue Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt herangearbeitet haben.