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"Nackter Reiter" kommt zur Kur nach Berlin

Restaurierung des Denkmals durch Spenden gesichert - Neuer Standort

Hansestadt, 14.05.2012 - Das Reiterdenkmal am Schifferwall wird Lüneburg vorübergehend verlassen. Das stark restaurierungsbedürftige Standbild wird zur Aufarbeitung nach Berlin gebracht. Morgen gegen 11 Uhr wird die Figur, auch "Nackter Reiter" genannt, zunächst per Kran von seinem Sockel gehoben, gegen 13 Uhr kommt ein Tieflader, auf dem das Denkmal zu einer Berliner Spezialwerkstatt transportiert wird.

Für die Restaurierung sind drei Monate eingeplant. Die Aufarbeitung des Sockels übernimmt der Lüneburger Steinmetzmeister Holger Dörries. Danach soll das Reiterdenkmal im Lünepark an der Johannes-Gutenberg-Straße zwischen Parkhaus und VGH-Gebäude wieder aufgebaut werden. Die Kosten belaufen sich auf 55.000 Euro, davon übernehmen vier Sponsoren, darunter auch die VGH, etwa 30.000 Euro.

Im Herbst 1939 war das von August Waterbeck entworfene Reiterstandbild vor der Schlieffenkaserne aufgebaut und am 10. Juni 1956 dann an den Schifferwall versetzt worden. Seitdem gilt es als Ehrenmal für das Kavallerie-Regiment 13. Waterbeck schuf mehrere Denkmale und Tierplastiken, die noch heute in Hannover zu sehen sind. Die dortigen Tierplastiken stehen inzwischen unter Denkmalschutz.

In den vergangenen Monaten wurde in Lüneburg intensiv über den Umgang der Stadt mit ihren Denkmalen diskutiert. Ausgelöst wurde sie durch eine Äußerung von Oberbürgermeister Ulrich Mädge, die überholungsbedürftigen Denkmale aus dem öffentlichen Bereich zu entfernen und im städtischen Bauhof unterzubringen.

Nach Protesten zahlreicher Bürger scheinen diese Pläne aber vermutlich vom Tisch zu sein, der Rat der Stadt billigte im Februar 60.000 Euro zur Restaurierung (LGheute berichtete). Wo die übrigen Denkmale letztlich ihren Platz finden werden, muss noch im Kulturausschuss beschlossen werden.