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Provinzkunst in der Kunstprovinz

Neues Kultur-Netzwerk startet im ehemaligen Regierungsbezirk

Hansestadt, 17.05.2012 - Der Titel klingt gut, ist aber irreführend und soll es wohl auch sein. Er lautet "Provinzkunst oder Kunstprovinz?" und steht über der Auftaktveranstaltung des neu ins Leben gerufenen Kultur-Netzwerks "Kunst und Kultur Distrikte", einem Kunst-Projekt, das sich im Geiste der umgreifenden Selbstvermarktung vorausschauend gleich selbst das Kürzel KKD zugelegt hat.

Ersonnen wurde es in gemeinschaftlicher Anstrengung vom Innovations-Inkubator der Leuphana Universität Lüneburg und dem "Freiraum Lüneburg". Ziel, so die Initiatoren, sei es, Kunst, Kultur und Kreativitätswirtschaft in der Region zu stärken. Zum Internationalen Kulturtag am 22. Mai laden sie zu ihrer ersten Podiumsdiskussion ein. "Kunst und Kultur Distrikte" will Künstler und - wie sie selber sagen - Kunst- und Kulturschaffende - ? - sowie Vertreter der Kreativitätswirtschaft - ?? - der Region an einen Tisch bringen und innovative Projekte anregen. Museumsnächte, Festivals, neuartige Ausstellungsformate - alles sei möglich, und Foren und Workshops sollen "Landkreis-übergreifende Kooperationen" anregen, um die regionale Kunst- und Kulturszene zu stärken. Nicht schlecht.

Initiiert wurde das Projekt von einem Team um Gastprofessor Massimiliano Nuccio im Innovations-Inkubator Lüneburg und Thore Debor vom Freiraum Lüneburg. Sie wollen Künstler und 'Kunst- und Kulturschaffende', also Menschen, die - man weiß nicht recht wie - dieses obskure Objekt der kollektiven Vorstellungen, Bindungen und Transmissionen erzeugen und beherrschen, aus dem ehemaligen Raum des Regierungsbezirks Lüneburg ansprechen. Dieser umfasst die Region zwischen Cuxhaven im Westen, dem Wendland im Osten, Hamburg im Norden und Celle im Süden.

Am 22. Mai feiert KKD - wir nennen es der Ungewohntheit halber lieber dann doch noch "Kunst und Kultur Distrikte" - seinen offiziellen Auftakt in den Räumen des "Freiraum Lüneburg" in der Salzstraße 1, bekannt als Vierorten, in Lüneburg, mit einer Podiumsdiskussion im Rahmen des Internationalen Kulturtags. Renommierte Gäste aus Kunst und Kultur sind angekündigt.

Nach einer Einführung durch Professor Nuccio und Thore Debor diskutieren Katja Aßmann (Urbane Künste Ruhr), Amelie Deuflhard (Kampnagel) und Gottfried Hattinger (Festival der Regionen, Österreich). Sie erörtern - dann endlich unter dem Motto "Provinzkunst oder Kunstprovinz?" - nicht nur die Frage, welchen Herausforderungen sich Künstler und die erwähnten Kulturschaffenden sich in der "Provinz", in ländlichen Regionen und Städten außerhalb der großen Metropolen und Kulturzentren, stellen müssen. Sie wollen auch wissen: Hat die "Kunst vom Lande" eine Chance bei den Kunsteliten Deutschlands? Und welche Chancen bieten die durch Globalisierung und Internet angeschobenen gravierenden Umwälzungen in der Kunstproduktion, -rezeption und -präsentation? Und schließlich soll thematisiert werden, welche übergeordneten Ziele dabei die regionale Kulturpolitik verfolgt oder verfolgen sollte.

Ein anspruchsvoller Abend erwartet den geneigten Zuhörer, ein Besuch scheint lohnenswert.

Die Auftaktveranstaltung beginnt um 19 Uhr. Um Anmeldung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. wird gebeten.