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Das Schicksal der Ida Kerkovius

Ein Vortrag im Ostpreußischen Landesmuseum

Hansestadt, 27.09.2012 - Das Schicksal der Künstlerin Ida Kerkovius in den Wirren des 20. Jahrhunderts ist Thema eines Vortrags, den Friederike von Natzmer in der Reihe "Museum erleben" im Ostpreußischen Landesmuseum (OL) halten wird. "In der Biographie von Ida Kerkovius spiegeln sich die großen Umbrüche in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts besonders wieder", heißt es in der Ankündigung des OL.

Geboren 1879 in Riga, wuchs Ida Kerkovius auf dem unweit gelegenen, elterlichen Gut Saadsen auf. Sie begann eine Ausbildung an einer privaten Mal- und Zeichenschule in Riga und setzte diese zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Süddeutschland und später in Berlin fort.

Während ihr elterliches Gut in den revolutionsbedingten Unruhen 1905 und nach dem Wiederaufbau 1918 erneut zerstört wurde, baute sie sich als Meisterschülerin und Assistentin Adolf Hölzels eine eigene Existenz in Stuttgart auf. Zu Beginn der
1920er Jahre erlernte sie im Bauhaus in Weimar zusätzlich die Kunst des Bildwebens. Nach den Landreformen des neuen Staates Lettland und vor allem als Konsequenz von dessen Annexion durch die Sowjetunion 1939 gingen Hab und Gut ihrer Familie verloren.

Ihr expressionistisch geprägtes Werk wurde von den Nationalsozialisten als "entartete Kunst" diffamiert, so dass sie sich stärker der Landschaftsmalerei zuwandte. 1944 verlor sie fast ihr gesamtes Schaffen, als ihr Atelier in Stuttgart nach einem Bombenangriff verbrannte. Aus ihren letzten Lebensjahrzehnten haben sich zahlreiche Werke erhalten. Erst spät erlangte sie die verdiente Anerkennung. 1970 starb sie nach schwerer Krankheit in Stuttgart.

Die Veranstaltung im Ostpreußischen Landesmuseum findet am 2. Oktober von 14.30 bis 16.30 Uhr statt. Der Eintritt kostet 5 Euro und beinhaltet auch Kaffee und Gebäck.