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"ArcheNova" ist Sieger beim Leuphana Ideen-Start-Up

Bücher-Navi überzeugt Experten-Jury - Viele kreative Ideen beim ersten Gründerwettbewerb der Uni

Hansestadt, 12.10.2012 - Erstmals sind junge Studierende an einer deutschen Universität mit einem Gründerwettbewerb in ihr Studium gestartet. Die rund 1.750 Erstsemester der Leuphana Universität Lüneburg entwickelten Ideen für 'Start-Ups'. Dafür hatten sie sich im Rahmen der Leuphana Startwoche, dem traditionellen Auftakt des Wintersemesters in Lüneburg, fünf Tage lang mit Zukunftstrends, Kreativitätstechniken und Businessplänen beschäftigt, Ideen für Unternehmen entwickelt und mit rund 70 Experten aus ganz Deutschland diskutiert. Die Vorschläge wurden heute von einer Experten-Jury prämiert. Am besten schnitt dabei die Gruppe "ArcheNova" ab.

Die Gruppe entwickelte ein auf der RFID-Funktechnik basierendes Bücher-Suchsystem für Bibliotheken. Den Publikumspreis gewann das Team Cover Lover mit seiner Idee, die Deckel von "To-Go"-Kaffeebechern mit einem Hitzeindikator auszustatten. Rund 120 Gruppen mit jeweils bis zu 15 Mitgliedern hatten sich an der Entwick­lung der Gründungsideen beteiligt. Die Jury lobte "die tollen Konzepte" der Studierenden und bescheinigte den jungen Erstsemestern eine hervorragende Arbeit. Die Ergebnisse der Startwoche haben die Erwartungen weit übertroffen, lautete das einhellige Urteil der Jury.

Der Siegervorschlag "ArcheNova" geht von der einfachen Überlegung aus, das Auffinden von Dingen in einer unübersichtlichen Umgebung zu erleichtern. Aus dieser Grundidee entwickelte das Team aus Studierenden aller Fachrichtungen ein Suchsystem für Bücher. Bibliotheken, so ihr Vorschlag, könnten ihre Bücher mit RFID-Chips ausstatten. Diese Technologie ermöglicht eine automatische Identifizierung und Lokalisierung von Gegenständen mit Hilfe elektromagnetischer Wellen. Ein Lesegerät sorgt dann in Kombination mit einem entsprechenden Computerprogramm für das schnelle und unkomplizierte Auffinden der gewünschten Literatur. Die Studierenden sind davon überzeugt, dass ein solches System nicht nur die Nutzerfreundlichkeit erhöht, sondern Bibliotheken auch ein Einsparpotential eröffnet, weil künftig die aufwändige Suche nach vermissten Büchern entfiele.

Die prämierte Start-Up Idee wird das Team am 16. Oktober bei HY Berlin im Rahmen des Media Entrepreneurs Day in der Bundeshauptstadt vorstellen. Bei diesem Wettbewerb winkt ein Preisgeld von 10.000 Euro oder eine Reise ins Silicon Valley. Am folgenden Tag wird das Siegerteam im Bundeswirtschaftsministerium empfangen. Das hatte die Schirmherrschaft für die diesjährige Startwoche übernommen.

Die Jury zeigte sich überrascht von der hohen Qualität aller Vorschläge. Auffällig sei die große Begeisterung gewesen, mit der die Studierenden ihre Gründungsideen verfolgt haben, sagte der Lüneburger Unternehmer Henning J. Claassen. Er gehörte der siebenköpfigen Jury an. Für Heiko Franken, den Organisator der Leuphana Startwoche, hat der Wettbewerb sein Ziel erreicht: "Die neuen Studierenden haben gelernt, eigene Ideen zu entwickeln und im Team auszuarbeiten. Sie haben eine eindrucksvolle Erfahrung gemacht, die sie während ihres Studiums begleiten wird."

Eigene Ideen zu verwirklichen und die Gesellschaft von morgen mitzugestalten, dass sei die Erwartung, die die Universität an ihre Studierenden habe, so Franken weiter. Deshalb sei an der Leuphana auch das Thema Gründung so wichtig. Kaum ein anderer Universitätsstandort bietet Studierenden so viele Möglichkeiten auf diesem Gebiet. Franken verwies in diesem Zusammenhang auf die zahlreichen Professuren, die sich mit dem Thema Gründung beschäftigen, und auf den Gründungsservice der Leuphana Professional School.