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Lüneburg hinkt dem Bedarf hinterher

SPD macht Druck bei E-Ladesäulen – Konzept der Stadt veraltet 

In Lüneburg gibt es zu wenig Ladestationen für E-Autos. Die SPD fordert Maßnahmen. Foto: LGheuteLüneburg, 06.03.2023 - Haben Elektro-Autos in Lüneburg eine Chance? Wohl kaum, wenn in der Stadt nicht bald mehr Ladestationen entstehen. Zwar arbeitet die Stadterwaltung seit Jahren an einem Konzept, doch beschlossen und umgesetzt ist bislang nichts. Nachdem bereits die FDP-Stadtratsfraktion einen Vorschlag für mehr Ladesäulen gemacht hat, legt jetzt die SPD nach.

"Der FDP-Antrag greift viel zu kurz. Es ist kann daher nicht oberste Priorität sein, Ladesäulen jetzt vorrangig an Friedhofsparkplätzen zu errichten, sondern die Priorität muss sein, die Ladeinfrastruktur grundsätzlich schnellst möglich weiter an öffentlichen und privaten Parkplätzen, Parkhäusern und Straßen in der Hansestadt Lüneburg zügig auszubauen", heißt es in einem Änderungsantrag, den die SPD-Stadtratsfraktion für die heutige Stadtratssitzung eingereicht hat.

Die SPD reagiert damit auf einen Antrag der FDP, in dem diese fordert, an jedem der sieben städtischen Friedhöfe mindestens zwei neue Ladesäulen mit je 11 Kilowatt Leistung zu installieren (LGheute berichtete).

◼︎ Konzept für Ladeinfrastruktur ist längst überholt

In ihrem Antrag erinnert die SPD daran, dass das von der Mobilitätswerk GmbH vorgelegte Elektromobilitätskonzept für Stadt und Landkreis Lüneburg aus dem Jahr 2019 "längst überholt" sei. So werde in dem Konzept bislang noch mit einem Bedarf mit 4.300 E-Fahrzeugen bis 2025 gerechnet, während Anfang dieses Jahres bereits 6.703 Hybrid- und reine E-Pkw in Stadt und Landkreis zugelassen waren. "Damit wird die in 2019 prognostizierte Anzahl für 2025 zu über 150 Prozent überschritten sein", sagt der umweltpolitische Sprecher der SPD Uwe Nehring mit Bezug auf entsprechende Daten der Zulassungsstelle des Landkreises und den Entwurf der EU-Kommission, ab 2035 keine Pkw mit Verbrennungsmotor mehr zuzulassen.

◼︎ Schulzentrum Oedeme idealer Standort

Die SPD fordert deshalb, den Klimaschutzplan und die Ladeinfrastruktur der Stadt "den aktuellen und zukünftigen Erfordernissen anzupassen". Und sie nennt mit dem Schulzentrum Oedeme auch ein Beispiel, wo neue Ladestationen sinnvoll wären. Dort gebe es drei Parkplätze mit weit über einhundert PKW-Stellplätzen, aber "nicht eine E-Ladestation, obwohl die Parkplätze sieben Tage in der Woche von morgens bis spät abends genutzt werden".