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Kostspieliges Vergnügen in Beton

Lüneburgs neuer "Skatepark" wird später fertig – und teurer

Hier muss noch nachgebessert werden: Um von der "Transition" mit noch mehr Schwung fahren zu können, wird eine zusätzliche "Bank" eingebaut. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 22.07.2023 - Gute Nachrichten für die Skater, schlechte für die Steuerzahler: Der neue "Skatepark" an den Lüneburger Sülzwiesen ist fast fertig, doch die Anlage ist mit Kosten in Höhe von 830.000 Euro nicht gerade billig. Und es wird noch teurer, denn die Stadtverwaltung muss noch einmal Hand anlegen. Grund sind laut Verwaltung "einige Änderungswünsche" der künftigen Nutzer. 

Sie sei "dankbar, dass unsere Anregungen aufgenommen werden und wir uns damit am Ende alle auf eine fantastische Anlage freuen können", sagt Miriam Ihnen. Sie ist eine der Vertreterinnen der Skater-Community, die laut Stadtverwaltung die Planung der Anlage von Anfang an mitbegleitet hat.

Fünf Monate wurde bereits an der Anlage gebaut, entstehen soll ein Skatepark mit Skaterbahn, BMX-Parcours und zwei Pumptracks. Letztere, ein großer und ein kleinerer für Kinder, sind bereits fertiggestellt, vorerst noch geschlossen bleiben müssen die Skaterbahn, der BMX-Parcours und der Callisthenics-Parcours-Bereich, da die gegossene Betonplatte noch aushärten muss. 

Doch so richtig hilfreich war die Unterstützung der jungen Skater offenbar nicht, denn an der Anlage muss nachgebessert werden. Dazu zählen "unter anderem" bauliche Änderungen an den Rampen, die erneute Betonarbeiten notwendig machen, so die Verwaltung. Konkret gehe es etwa um das "Schließen der eingeschnittenen Rampen und Vorsetzen zweier Banks", einen nachträglichen "Einschnitt in Transition und Einbau einer Bank" und um die "Prüfung eines eingelagerten Curbs auf Erhöhung", erklärte Stadt-Pressesprecherin Ann-Kristin Jenckel auf LGheute-Nachfrage.

◼︎ Änderungen nicht zwingend erforderlich

Warum überhaupt nochmals nachgebessert werden muss, obwohl die Skater bei der Planung ja beteiligt waren, erklärt Jenckel mit der "Komplexität" bei der Planung einer solchen Anlage. "Einen Skatepark mit all seinen Details nur aus einem Plan heraus zu verstehen und sich vorstellen zu können, ist nahezu unmöglich." Auch zeige bei solchen Projekten oft erst die Praxis, wo es noch Verbesserungsbedarf gibt. Dass es daher jetzt im Anschluss an die bauliche Umsetzung noch Änderungswünsche gibt, sei "nicht ungewöhnlich".

Zwingend notwendig seien die von den Skatern gewünschten Änderungen nicht gewesen, denn es sei laut Jenckel nicht um die Behebung konstruktiver Fehler gegangen. "Wir mussten nicht darauf eingehen, wir wollten darauf eingehen."

Damit wird die ohnehin schon kostspielige Anlage nochmals teurer. Bislang beziffert die Verwaltung die Kosten mit 830.000 Euro, 75 Prozent davon stammen aus Fördermitteln des Landes. Außerdem gibt der Landkreis Lüneburg 30.000 Euro dazu. Für die zusätzlichen Arbeiten geht Pressesprecherin Jenckel von Mehrkosten in Höhe von 5.000 bis 7.000 Euro aus. Außerdem stünden "noch einige reguläre Arbeiten aus, etwa im Callisthenics-Parcours-Bereich". 

Aus dem erst kürzlich genannten Eröffnungsziel Mitte August wird nun ebenfalls nichts, nach derzeitiger Planung verlängert sich die Bauphase bis Ende September.