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Weitere Turbulenzen ums Theater

SPD, CDU und FDP fordern zeitnahe Behandlung des umstrittenen Theater-Gutachtens

Welche Zukunft hat das Theater Lüneburg? Foto: LGheuteLüneburg, 05.09.2023 - Die jüngst veröffentlichen Szenarien zur Sicherung des finanziell stark angeschlagenen Theaters in Lüneburg schlagen weiter hohe Wellen, auch politisch. Die im Lüneburger Stadtrat vertretenen Fraktionen von SPD, CDU und FDP wollen nicht akzeptieren, wie vorgegeben erst in einigen Wochen über die Ergebnisse eines Gutachtens und damit über die Zukunft des Theaters im Rat zu diskutieren. Gemeinsam fordern sie stattdessen eine umgehende Behandlung des Themas unter Einbindung der Theater-Führung.

"Es ist aus unserer Sicht überhaupt nicht nötig, erst die Reaktion der Kreistagsabgeordneten auf das Gutachten abzuwarten, bevor der Rat der Hansestadt sich mit der Bedeutung des Theaters und seines Orchesters beschäftigt", sagt Frank Soldan. Der FDP-Fraktionschef reagiert damit auf die von Landrat Jens Böther und Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch geäußerte Absicht, den Lüneburger Stadtrat erst dann mit der Causa Theater zu beschäftigen, wenn die Ergebnisse des Gutachtens vorliegen und zuvor der Kreistag sich mit dem Thema befasst hat. Nach bisherigen Informationen wird dies nicht vor Ende September erfolgen. 
 
Das Problem: Die Diskussion über das Theater hat die politischen Gremien in Stadt und Kreis längst erreicht. Hinzu kommt, dass die Kernpunkte des Gutachtens bereits bekannt sind. Darin werden drei Szenarien aufgezeigt, die eine Reduzierung des Orchesters oder sogar komplette Auflösung des Musiktheaters aufzeigen (LGheute berichtete). 
 
Bis Ende September oder darüber hinaus aber wollen FDP, SPD und CDU nicht warten. Sie wollen das Gutachten schon jetzt in den Blick nehmen: "Dessen Vorschläge werden zu analysieren und zu diskutieren sein, wie auch nach wie vor die Möglichkeit, das Orchester insgesamt zu erhalten", heißt es in dem Schreiben der drei Fraktionen an Lüneburgs Oberbürgermeisterin, in dem um die Aufnahme des Theater-Themas in die Tagesordnung für die Sitzung am 21. September gebeten wird.
 
Und weiter: "Uns erscheint es wichtig, dass alle Ratsmitglieder aus erster Hand über die Stellung unseres Theaters in Stadt und Landkreis informiert werden. Auf dieser Basis erst lassen sich das Gutachten – das erst nach dem 21. September veröffentlicht werden soll – und die darin gemachten Vorschläge sachlich einwandfrei bewerten."
 
 
Von den Grünen und der Links-Partei, sonst stets vorn dabei, wenn es um die "kulturelle Vielfalt" in der Stadt geht, war zum Thema Theater bislang nichts zu hören.