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Grüne schmeißen Grünen raus

Wolf von Nordheim nicht mehr Mitglied der Stadtratsfraktion – wegen zu kritischer Arbeit?

Lüneburg, 19.09.2023 - Mit den Lüneburger Grünen ist nicht gut Kirschen essen. Das musste jetzt auch Ratsherr Wolf von Nordheim erfahren, den die grüne Stadtratsfraktion überraschend vor die Tür gesetzt hat. Dem Rauswurf soll ein Disput über die wohl doch nicht ganz so denkmalgerechte Sanierung des ehemaligen Kinderheims an der Altenbrückertorstraße vorausgegangen sein.

Während die "Landeszeitung", die heute in ihrer Online-Ausgabe über den Rauswurf berichtet und zugleich noch über die Gründe für den wohl unfreiwilligen Abgang von Nordheims rätselt, konnte man in den stets "gut informierten Kreisen" der Stadt schon hören, warum das Tischtuch zerschnitten wurde.

So wird gemunkelt, dass es vermutlich die zu starke Hartnäckigkeit von Nordheims bei der Frage gewesen sein soll, ob denn die umstrittene Sanierung des früheren Kinderheims auch tatsächlich mit dem Landesdenkmalamt in Hannover abgestimmt war, wie das Rathaus angegeben haben soll. Denn die angeblich denkmalgerechte Sanierung hatte für erheblichen Wirbel gesorgt, weil bei der Sanierung ein vermutlich denkmalgeschützter Wintergarten für einen modernen Anbau geopfert wurde, wie der Arbeitskreis Lüneburger Altstadt (ALA) herausgefunden haben will.

Das Problem: Lüneburgs grüne Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch sieht bei der Angelegenheit nicht gut aus. Und Wolf von Nordheim, bekannt für sein unermüdliches Bohren und Nachhaken, soll, so ist zu hören, nicht willens sein, die Sache auf sich beruhen zu lassen, nur weil hier Grüne ins Visier geraten. Ob dies so zutrifft, war von dem Grünen nicht zu erfahren, er war für eine Rückfrage telefonisch nicht zu erreichen.

Was allerdings ein Rauswurf aus der Fraktion da ändern soll, bleibt rätselhaft. Denn von Nordheim dürfte es sich sicher nicht nehmen lassen, der Sache weiter nachzugehen, jetzt vermutlich erst recht. Doch es zeigt, dass bei den Grünen, sonst stets Transparenz und Klarheit proklamierend, offenbar dann Schluss ist, wenn Fehler in den eigenen Reihen erkennbar werden.