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Wenn die Erbpacht zur Erblast wird

Eine Podiumsdiskussion und ein Nachbarschafts-Treffen widmen sich dem neu entfachten Streit-Thema 

Mit Bannern an ihren Häusern machen Erbpachtnehmer ihrem Ärger über die neuen Verträge Luft. Foto: privatLüneburg, 09.03.2024 - Wie soll Lüneburg mit der Erbpacht umgehen? Lange war es in der Stadt kein Thema, langfristige und äußerst preiswerte Pachtverträge ließen viele Erbpachtnehmer Jahrzehnte ruhig schlafen. Nun aber laufen viele Verträge aus, eine Erneuerung und damit deutliche Steigerung der Pachtzahlungen steht an. Grund sind die allgemein gestiegenen Immobilienpreise, die sich auch auf die Bodenrichtwerte auswirken, an die wiederum die Pachthöhe gekoppelt ist. Droht nun die Verarmung der Pächter? Oder alles nur Hysterie? Was kann die Stadt unternehmen? Zwei Veranstaltungen widmen sich in der kommenden Woche dem heißgelaufenen Thema.

"Erbbaurecht in Lüneburg – In Zukunft noch bezahlbar?" Unter diesem Motto lädt die CDU Lüneburg am Mittwoch, 13. März, zu einer Podiumsdiskussion ins Forsthaus Rote Schleuse ein. Mit von der Partie auf dem Podium sind Lüneburgs Stadtkämmerer Matthias Rink und Peter Wegner vom Bundesverband Wohneigentum. Bei der Veranstaltung sollen die verschiedenen Sichtweisen auf des Thema Erbbaurecht beleuchtet werden: Was bedeuten die Erbbaubeiträge für die Stadt Lüneburg und deren Stiftungen, wohin fließen die Erlöse aus den Erbbaubeiträgen? Und welche Lösungsansätze kann es geben, damit sich Erbbaunehmer auch in Zukunft noch bezahlbaren Wohnraum leisten können?

Interessierte sind zur Veranstaltung eingeladen und können sich an der Diskussion beteiligen. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr.

◼︎ "Erbbau statt Raubbau" 

Die "Aktivengruppe Schomakerstraße" der Initiative "Bezahlbarer Wohnraum im Erbbau Lüneburg" lädt Erbbaurechtsnehmer und Interessierte am Donnerstag, 14. März, in die Bennigsenstraße 2 zum dritten Open-Air-Nachbarschafts-Treffen ein. Es steht unter dem Motto "Erbbau statt Raubbau – Wir bringen Licht ins Dunkel". Zwischen 18 und 20 Uhr finden Austausch und Gespräch zum Streitthema statt, auch will die Initiative über den aktuellen Stand zur laufenden Erbpacht-Debatte in Lüneburg berichten. Es werden warme Getränke gereicht.

Warum das Thema vielen Erbbaurechtsnehmern unter den Nägeln brennt, wird aus der Ankündigung der Initiative zu ihrer Veranstaltung deutlich. Darin heißt es: "Die seit einigen Monaten aktive Initiative 'Bezahlbarer Wohnraum im Erbbau Lüneburg' stößt auf große Resonanz bei vielen der 10.000 von Erbbau betroffenen Bürger in Lüneburg. Dabei ist das Thema nicht neu: steigende Erbpachtzinsen – aktuell bis zu 17-fache Steigerungen aufgrund der Koppelung an astronomisch steigende Bodenrichtwerte – belasten zunehmend, oft über kleine Einkommen verfügende Erbbaurechtsnehmer. In den nächsten 10 bis 20 Jahren laufen viele Erbbaurechtsverträge mit der Stadt Lüneburg und der Klosterkammer Hannover aus, was für einen großen Teil der Pächter oft das Aus für ihren bezahlbaren Wohnraum und die Zerstörung ihrer Altersabsicherung bedeutet – eine zusätzliche Befeuerung des hart umkämpften bezahlbaren Wohnungsmarktes und wachsende Altersarmut sind vorprogrammiert."