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Stadt muss um Fachkräfte werben

Demographische Entwicklung Thema im Stadtrat

Hansestadt, 01.06.2012 - "Ich bin hier der Chef der Veranstaltung!" Mit diesen Worten eröffnete Eduard Kolle gestern als Ratsvorsitzender die Sitzung, und er machte sogleich deutlich, was er damit meinte: "Wir sind hier nicht in der Klippschule, jeder darf sprechen, aber bitte im Rahmen unserer Geschäftsordnung." Offenbar hatten seine Worte Wirkung gezeigt, denn es ging gestern deutlich disziplinierter zu als noch beim letzten Mal. Ein Thema war die Personalentwicklung der Stadt Lüneburg.

Im Februar hatten SPD und Grüne in einer Anfrage wissen wollen, wie die Stadt ihren Personalbedarf vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung sichern wolle. Gestern nahm dazu Stadtkämmerin Gabriele Lukoschek Stellung. Das Problem sei bekannt, sagte Lukoschek, und sie zeigte auf, mit welchen Maßnahmen die Stadt Fach- und Führungskräfte auf dem schrumpfenden Arbeitsmarkt rekrutieren und halten wolle. Die neu geschaffene Stelle "Personalentwicklung" soll hierbei unterstützend hinzukommen. Deutlich werde, so Lukoschek, dass neben Qualifizierung und Förderung der Mitarbeiter die Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer stärker in den Vordergrund rücke.

"Wir müssen da genau hinsehen", sagte Andreas Meihsies, Fraktionsvorsitzender der Grünen. Er kündigte an, den Prozess im Personalausschuss intensiv begleiten zu wollen, "denn wir brauchen gutes Personal für die Zukunft". Wie schwierig dies künftig sein wird, machte Eugen Srugis von der SPD deutlich, der aufzeigte, dass künftig 10 Prozent weniger Erwerbspersonal zur Verfügung stehe.

CDU-Fraktionschef Eckhard Pols wies auf den verstärkten Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte hin und wollte wissen, ob die Stadt Konzepte dafür bereithalte. "Wir werden uns die Zahlen im kommenden Jahr genau anschauen, 2014 soll ein Konzept vorliegen", sagte Gabriele Lukoschek, die zugleich deutlich machte, dass die Stadt zusätzlich Geld in die Hand nehmen müsse, wenn sie im Wettbewerb bestehen wolle.