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Weiter Tempo 100 auf der Ostumgehung

Land lässt weitere Beschränkung nicht zu - Stadt reagiert verärgert

Hansestadt, 31.08.2012 - Auf der Lüneburger Ostumgehung (B4/B209) wird es vorerst weiter bei Tempo 100 bleiben. Wie die Hansestadt Lüneburg heute mitteilte, hat das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr das von der Stadt verhängte Tempolimit auf 80 km/h für Pkw und 60 km/h für Lkw nicht zugelassen. Oberbürgermeister Ulrich Mädge reagierte mit Verärgerung auf die Entscheidung.

"Diese Entscheidung macht eines ganz deutlich: Das Land stellt verkehrliche Belange über die Lärmschutzinteressen der Bürgerinnen und Bürger", empört sich Oberbürgermeister Mädge. "Durch diese Geschwindigkeitsbegrenzung hätten wir die Lärmbelastung der Anwohner an der Ostumgehung hörbar um zwei Dezibel verringert", so Mädge, entsprechende Emmissionsdifferenzberechnungen, die von der Stadt in Auftrag gegeben worden waren, würden dies untermauern.

Zu Beginn des Jahres hatte die Stadt auf der Ostumgehung ein Tempolimit auf 80 km/h für Autos und 60 km/h für LKW angeordnet. Die Stadt ist Straßenverkehrsbehörde und somit für verkehrsbehördliche Anordnungen wie Geschwindigkeitsbegrenzungen zuständig. Umsetzen sollte diese Maßnahme die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStbV), die die B4/B209 unterhält. Diese leitete den Vorgang im März zur Prüfung an das zuständige Verkehrsministerium in Hannover weiter.

Mit der Anordnung wollte die Stadt den Verkehrslärm senken, noch bevor alle Maßnahmen des Landes, also auch Fenster und Lüfter für die Häuser betroffener Anwohner, umgesetzt sind. "Diese passiven Lärmschutzmaßnahmen des Landes gelten aber nur für die Anwohner an dem Teilstück zwischen Ilmenaubrücke und Erbstorfer Landstraße. Unser Tempolimit hätte jedoch für die gesamte Ostumgehung im Stadtgebiet gegolten, wodurch mehr Anwohner entlastet worden wären", erklärt Ulrich Mädge.

Neben einer Reduzierung des Verkehrslärms hätte eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h für LKW zudem die Zahl der schweren Unfälle auf der Ostumgehung verringert, argumentiert die Stadt. Das Verkehrsministerium in Hannover sieht das anders. Sie hatte sich gegen eine Verstärkung des Tempolimits von gegenwärtig 100 km/h auf 80 bzw. 60 km/h ausgesprochen, weil dadurch der Verkehrsfluss behindert würde. Warum jetzt nicht zugelassen wird, was beim geplanten Bau des Tunnels möglich sein soll - dort sind dann nur 80 km/h zugelassen - ist der Stadt allerdings ein Rätsel.