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Lüneburg hofft auf fahrradfreien Vorplatz

Neues Fahrradparkhaus bietet 800 kostenlose Plätze - 1,9 Millionen Euro Kosten

Lüneburg, 09.05.2013 - "Ökonomisch rentiert sich unsere Investition nicht, wir nehmen ja keine Nutzungsgebühren. Aber aus ökologischer Sicht ist der Bau zukunftsweisend für die Hansestadt", sagte Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge gestern bei der offiziellen Eröffnung des neuen Fahrradparkhauses am Lüneburger Bahnhof. 1,9 Millionen Euro hat der Neubau gekostet, der 800 Stellplätze kostenlos anbietet. Zusammen mit den 1.330 kostenpflichtigen Stellplätzen im bisherigen Radspeicher ist am Lüneburger Bahnhof nun Platz für insgesamt 2.100 Fahrräder, doch der Bedarf scheint weiter zu steigen.

Mit dem neuen Parkhaus hofft die Stadt, dass sich die Situation auf dem Bahnhofsvorplatz endlich entspannt. Seit Jahren wurde immer wieder versucht, die dort täglich zu Hunderten abgestellten Fahrräder zu entfernen oder zumindest das Abstellen zu erschweren, bislang stets erfolglos. "Wir setzen darauf, dass nun weniger Fahrräder auf dem Bahnhofsvorplatz abgestellt werden. Niemand kann sich mehr beklagen, es gebe keine freien Plätze oder sie würden Geld kosten", sagte Mädge am Mittwoch.

Ob die jetzt neu installierten 800 Fahrrad-Parkplätze eine dauerhafte Entspannung am Bahnhof bringen werden, bleibt abzuwarten. Die Stadt schließt jedenfalls ein weiteres Fahrrad-Haus nicht aus. "Wenn die Entwicklung so weitergeht, was wir sehr begrüßen, müssen wir bald schon über eine dritte nachdenken", so Mädge.

Mit der Einweihung von Fahrradparkhaus Nummer 2 liegt Lüneburg schon jetzt bei den überdachten Fahrradstellplätzen an Bahnhöfen bundesweit auf Platz zwei hinter Münster. Jürgen Römer, Leiter des Bereichs Förderung und Finanzmanagement bei der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG), sieht Lüneburg auf dem richtigen Weg. "Das zweite Fahrradparkhaus ist ein weiterer wichtiger Baustein bei der Bahnhofsumgestaltung. Laut unseren Prognosen kommt mittlerweile schon ein Viertel aller 8.000 Tagespendler mit dem Rad zum Bahnhof. Tendenz steigend", so Römer.

Die LNVG hat sich mit 530.000 Euro am Bau der Anlage beteiligt. Geld kam auch vom Landkreis Lüneburg, der 200.000 Euro dazugegeben hat. Weitere 85.000 Euro stellte die Metropolregion Hamburg zur Verfügung. Den Hauptanteil mit rund einer Million Euro aber trägt die Hansestadt Lüneburg selbst.