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Lüneburg macht Turnhalle für Flüchtlinge frei

Sporthalle der BBS wird vorübergehend Unterkunft – Gemeinschaftsunterkünfte ausgelastet

Lüneburg, 08.12.2015 - Zum ersten Mal wird nun auch Lüneburg eine Turnhalle für die Unterbringung von Flüchtlingen bereitstellen. Wie die Stadt heute mitteilte, sei damit begonnen worden, die Sporthalle der Berufsbildenden Schulen (BBS) für einige Wochen als Notunterkunft herzurichten. Als Grund wurden Engpässe genannt, da die Kapazitäten in Lüneburgs regulären Gemeinschaftsunterkünften erschöpft seien. Voraussichtlich am 17. Dezember sollen die ersten 35 Flüchtlinge in der Halle ein vorübergehendes Dach über dem Kopf finden. Kurz nach Ende der Weihnachtsferien, ab 11. Januar 2016, soll die Halle wieder dem Sport zur Verfügung stehen. Am Mittwoch, 16. Dezember, informiert die Stadt über das Vorhaben um 19.30 Uhr in der Aula (Forum) der BBS I, Spillbrunnenweg 1.

Erst kürzlich sind die wöchentlichen Zuweisungsquoten von rund 30 pro Woche sprunghaft auf 70 pro Woche geklettert. Nach dem Jahreswechsel allerdings scheint sich die Lage nach aktuellen Prognosen wieder etwas zu entspannen, da - was zwischenzeitlich strittig war - künftig doch bei den Zuweisungen berücksichtigt werden soll, ob auch das Land schon Flüchtlinge vor Ort untergebracht hat oder es noch tut. In Lüneburg ist beides der Fall. Im laufenden Jahr beziehungsweise um den Jahreswechsel herum werde es allerdings eng, deshalb habe die Stadt jetzt die Notlösung Sporthalle gewählt.

Oberbürgermeister Ulrich Mädge hatte wiederholt erläutert, dass Turnhallen die allerletzte Möglichkeit sein sollen. "Nach dem Aus für eine Nutzung des ehemaligen Kinder- und Jugendheims in Wilschenbruch sind wir an dem Punkt." Hinzu komme, dass die Vorbereitungen für die Gemeinschaftsunterkunft Böhmsholz noch einige Wochen in Anspruch nehmen werden. Das Haus soll ab dem 11. Januar zur Verfügung stehen, um dann die rund 80 Flüchtlinge aus der Notunterkunft BBS-Sporthalle aufzunehmen.

Der Sportunterricht in den Abschlussjahrgängen der beruflichen Gymnasien ist gesichert. "Wir haben bereits Kontakt aufgenommen und Einvernehmen erzielt", berichtet Thomas Wiebe, Bereichsleiter für Bildung und Betreuung bei der Hansestadt. "Der Schulsport kann auf die Hallen vom Johanneum, Lünepark und Schlieffenpark ausweichen. Und für den Vereinssport haben wir ebenfalls Lösungen gefunden." Außerdem sind Weihnachtsferien vom 23. Dezember bis zum 6. Januar.