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Borkenkäfer setzt dem Tiergarten zu

Stadt lässt Bäume im Bereich um Posten 90 fällen

Mit einem Harvester werden die befallenen Bäume gefällt und zerlegt. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 07.02.2020 - Viele Bäume im Lüneburger Stadtforst haben durch den Borkenkäfer Schaden genommen und sollen nun entfernt werden. Betroffen ist davon eine rund zwei Hektar große Waldfläche im Tiergarten nahe dem alten Bahnwärterhäuschen Posten 90, auch wenn dies den Bäumen nicht immer auf Anhieb anzusehen sei, wie Lüneburgs Stadtförster Per-Ole Wittenburg erklärt. An einigen Bäumen seien die Fraßschäden dafür weitaus deutlicher sichtbar - die Stämme sind kahl, die Äste braun. Rund 250 kleinere und größere Bäume müssen auf dieser Fläche in den nächsten Tagen gefällt werden, darunter insbesondere Fichten.

"Wir hoffen, dass wir dadurch eine weitere massenhafte Vermehrung des Käfers verhindern oder zumindest eindämmen können", so Wittenburg. 

Bereits in den letzten zwei Jahren bestanden rund 60 Prozent des gesamten Einschlags im Stadtforst aus sogenanntem Schadholz – sprich aus Bäumen, die durch Käfer oder Pilze geschädigt waren und gefällt werden mussten. "Selbst stabile Mischwaldtypen werden von Schadorganismen wie Borkenkäfern und Pilzen heimgesucht", weiß Wittenburg. Schuld seien die heißen und trockenen Sommer der letzten beiden Jahre. Unter diesen Bedingungen konnten sich die Käfer ideal vermehren, während die Bäume zugleich durch das fehlende Wasser geschwächt und anfälliger wurden. 

Gefällt und aufgearbeitet werden die befallenen Bäume mit einem Harvester. Das habe vor allem den Vorteil, dass bei der Aufarbeitung die Rinde gequetscht und damit sowohl unter der Rinde sitzende Borkenkäfer als auch mögliche zukünftige Bruträume zerstört würden, erklärt der Stadtförster.

Nach der Aufarbeitung und Räumung der Fläche soll bei der Vorbereitung des Bodens wieder ein Pferd zum Einsatz kommen. "Mit einem Pflug öffnen wir die Bodenoberfläche, um gute Bedingungen für die Samen zu schaffen." Bei der Fläche werde man anschließend ausschließlich auf Naturverjüngung setzen. Denn im Gegensatz zu Anpflanzungen habe die Naturverjüngung von Waldbeständen, bei der sich aus der selbstständigen Saat umstehender Bäume ein neuer Jungbestand entwickelt, deutliche ökologische und wirtschaftliche Vorteile. "Schon im nächsten Jahr wird man hier überall kleine Baumkeimlinge sehen", sagt Wittenburg.