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"So nicht!"

Demonstranten protestieren mit einer Aktion gegen die zu lange Bauzeit am Fahrstuhl im Lüneburger Bahnhof

Die Aktion am Lüneburger Bahnhof. Foto: privatLüneburg, 16.01.2024 - Mit einer Rollstuhl-Aktion haben Demonstranten heute Vormittag am Lüneburger Bahnhof gegen die aus ihrer Sicht zu langen Bauarbeiten an dem Aufzug an Gleis 1 protestiert. Eine Rollstuhl-Fahrerin hatte sich dabei mitsamt ihres Gefährts an ein Seil gehängt. Zwar würden die Bauarbeiten an dem maroden Aufzug begrüßt, die geplante Dauer von sechs Monaten sei aber nicht hinnehmbar, teilte eine Teilnehmerin mit.

"Bahn für alle, die Stufen müssen weg", steht auf einem Banner, das die Teilnehmer aus den Gruppen wie "Lüneburg barrierefrei", "KlimaKollektiv Lüneburg" und "Rollender Widerstand" zu ihrer Aktion an der Unterführung bei Gleis 1 mitgebracht hatten. Dort will die Bahn den Aufzug und den Aufzugschacht erneuern und hat dafür eine Bauzeit bis Mitte des Jahres vorgesehen (LGheute berichtete).

"Austausch der Aufzüge ja! Aber so nicht!" sagen die Demonstranten und fordern von der Bahn eine Verkürzung der Bauzeit und den Einsatz zusätzlichen Personals, um auch eine spontane Unterstützung durch den bahneigenen Mobilitätsservice garantieren zu können. Des Weiteren soll die Bahn barrierärmere Lösungen vorschlagen und eine stabile Treppenraupe anschaffen. Gefordert wird auch, dass Stadt und Landkreis Lüneburg eine zusätzliche Bushaltestelle auf Höhe des Aufzugs am Pulverweg einrichten. Auch sollte der Aufzug in die DB-App aufgenommen werden, um erkennen zu können, ob der Fahrstuhl kaputt ist oder nicht.

Beklagt wird auch, dass mobilitätseingeschränkte Menschen in dieser Zeit einen zu großen Umweg zu dem Ersatz-Aufzug bei Gleis 5 in Kauf nehmen müssen. Dies könnten viele Betroffenen nicht aus eigenen Kräften allein zurücklegen, weil der Weg an einigen Stellen zu steil sei.

"Wer Unterstützung benötigt, muss sich laut Bahn beim Mobilitätsservice spätestens am Tag zuvor anmelden. Spontane Hilfe kann nicht zugesichert werden, weil die Schichten beim Mobilitätsservice dünn besetzt sind und die Nachfrage steigen dürfte. Reisende mit Mobilitäteinschränkungen müssen nun 35 Minuten vor Abfahrt ihres Zuges am Bahnhof sein statt 20 Minuten. Das ist kein Zustand!", beklagt Cécile Lecomte, die mit ihrem Rollstuhl an der Aktion teilnahm.