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Peinliche Schlappe: Verkaufsoffener Sonntag muss ausfallen

Organisatoren haben Gesetzeslage nicht beachtet – Neuer Termin am 7. April

Tote Hose statt Erlebnis-Sonntag: Der geplante verkaufsoffene Sonntag darf kurz vor Ostern nicht stattfinden. Foto: LMGLüneburg, 18.03.2024 - Das ist peinlich! Weil offenbar keiner der Organisatoren einen Blick in die Verordnung für Verkaufsoffene Sonntage in Niedersachsen geworfen hat, muss der für den 24. März vorgesehene "Erlebnis-Sonntag" in Lüneburg kurzfristig abgesagt werden. Keine leichte Übung, denn vieles war seit Monaten geplant und vorbereitet. Immerhin passt das Motto "Lüneburg bewegt sich" nun gleich doppelt. 

"Wir haben einen Hinweis bekommen, dass das niedersächsische Gesetz für Ladenöffnungszeiten den Palmsonntag, also den Sonntag vor Ostern, explizit von der Öffnung ausschließt", erklärt Heiko Meyer, Chef des Lüneburger City-Managements, und schiebt auch gleich nach, dass die Panne nicht allein verantworten will. Auch die Stadtverwaltung, Verdi, der Einzelhandelsverband, die Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer, die Arbeitsgemeinschaft der Christlichen Kirchen, Schaustellerverband Lüneburg seien mit der Umsetzung des Erlebnissonntags einverstanden gewesen, so Meyer. Leider aber gebe es wegen des Osterfests eine Ausnahmeregelung, die nicht umgangen werden könne. "Fehler aller Beteiligten passieren, da müssen wir jetzt gemeinsam durch."

◼︎ Riesen-Programm muss verschoben werden

Der Erlebnis-Sonntag, der unter dem Motto "Lüneburg bewegt sich" geplant ist, soll nun am 7. April nachgeholt werden. Ob das aber auch eins zu eins auf den neuen Termin übertragbar ist, scheint fraglich. Denn die Veranstalter hatten sich viel vorgenommen. Gleich mehrere Akteure waren eingeladen, sich an dem Tag zu präsentieren und sich zu engagieren. Unter anderem sollte die Trial Bike Gruppe der Radsportler des Ortsclub Lüneburg im ADAC ihr Können zeigen und zusätzlich eine "Schnupperstrecke" bieten, auf der Kinder mit einem Trial Bike zur Probe fahren können. Das Triathlon Team des Radsportclubs Lüneburg wollte zudem den Ausdauersport mit seiner typischen Kombination von Schwimmen, Radsport und Laufen vorstellen. Rund um den Marktplatz sollten Autohäuser der Stadt ihre Angebote vorstellen und es sollte Infos zum Thema E-Mobilität geben. 

Für sportliche Bewegung sollten Lüneburger Sportvereine in der Bäckerstraße sorgen. Die Lüneburg Razorbacks wollten zeigen, wie der amerikanische Traumsport in der Hansestadt gespielt und gelebt wird, der VfL Mitmacht-Aktionen für die Besucher. Am Stand des MTV sollten Kids sich in einem speziellen Parcours testen können. Und in der Bäckerstraße war geplant, dass ehrenamtliche Paten der "Ausbildungsbrücke" individuelle Betreuung zu einer beruflichen Perspektive aufzeigen. 

◼︎ Stadtverwaltung räumt Fehler ein

Die Lüneburg Marketing GmbH (LMG) als ausführender Veranstalter hatte bereits alles für diesen Tag geplant. "Wir sind nun mit allen Akteuren und Sponsoren im Austausch, um das Programm auch zwei Wochen später stattfinden zu lassen", sagt LMG-Geschäftsführerin Melanie-Gitte Lansmann. 

Bedenklich: Selbst die für die Genehmigung von Veranstaltungen zuständige Stadtverwaltung war über das Verbot nicht im Bilde. Der unter für Ordnung und Recht zuständige Erste Stadtrat Markus Moßmann räumt immerhin ein: "Das hätte auch mir auffallen müssen. Wer mich kennt, weiß, wie sehr mich das ärgert. So ein Fehler sollte nur einmal passieren."

Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch sagt: "Das ist natürlich ärgerlich, aber keine Katastrophe. Wichtig ist es, dass die Verantwortlichen sich sofort um einen neuen Termin bemüht haben." Na denn.