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Vergeudete Zeit

26.11.2023 – Lüneburgs Unternehmen und Betriebe haben derzeit viele Probleme, ein Kommunikationsproblem aber haben sie ganz sicher nicht. Und falls doch, stünde es vermutlich weit hinten auf ihren Problemlisten. Warum bei der zweiten Lüneburger Stadtkonferenz dennoch nicht mehr herausgekommen ist als die Botschaft, man müsse einfach mehr miteinander reden, ist dennoch kein Zufall. Denn das Problem ist das Rathaus selbst.

Dass Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch einlädt, um darüber zu sprechen, wie der lokalen Wirtschaft geholfen werden kann, ist durchaus zu begrüßen. Schließlich sind es die Unternehmen und Betriebe, die mit ihrer Gewerbesteuer maßgeblich dazu beitragen, dass genug Geld im Stadtsäckel ist, um all das zu finanzieren, was der Stadt lieb und teuer ist.

Doch es verwundert, wenn Kalisch gleichzeitig erklärt, Lösungen für die Probleme der Wirtschaft seien aus dem Rathaus nicht zu erwarten. Ist es nicht das Rathaus, das darüber bestimmt, wie lange Bauanträge in den Amtsstuben schlummern, welche Amtsvorgänge digital oder weiter auf dem Postweg erledigt werden müssen, wie die Erreichbarkeit in den Behörden verbessert werden kann, ob Ausschreibungen nicht auch einfacher durchzuführen sind oder wie hoch der Hebesatz für die Gewerbesteuer ist? 

Davon aber ist von Kalisch nichts zu hören. Lieber organisiert sie eine mit großem Brimborium inszenierte Stadtkonferenz, die einzig den Zweck hat, Aktionismus dort vorzutäuschen, wo Aktion gefragt wäre. Die Zeit und das Geld für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung dieser Veranstaltung hätte man sinnvoller nutzen können – zum Beispiel für ein effektiveres Arbeiten der Verwaltung. 

Ein Kommentar von Ulf Stüwe
zum Beitrag "Es soll mehr miteinander geredet werden"