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Sportflugzeug beim Flugplatz Rehrbeck notgelandet

Pilot nur leicht verletzt - Flugzeug musste wegen mangelnder Motorleistung auf Acker landen

Lüchow, 22.04.2012 - Nahe dem Flugplatz Rehrbeck bei Lüchow kam es gestern Nachmittag zu einer Notlandung eines Motorflugzeugs, bei dem der Pilot leicht verletzt wurde. Gegen 15.45 Uhr wollte der 58-jährige Pilot in Rehrbeck zur Landung ansetzen, brach das Manöver aber ab und versuchte durchzustarten. Da die Maschine nicht genügend Schubkraft entwickelte, um einen angrenzenden Wald überfliegen zu können, entschloss sich der Pilot zur Notlandung auf einem Acker.

Wie die Polizei mitteilte, erlitt der Pilot eine Kopfplatzwunde und wurde vorsorglich in die Klinik nach Dannenberg gebracht. Der ebenfalls 58-jährige Co-Pilot und Halter des Flugzeugs blieb unverletzt, wurde jedoch ebenfalls vorsorglich in die Klinik gebracht. Am Motorflugzeug entstand Totalschaden in Höhe von rund 50.000 Euro.

Warum der Pilot das Landemanöver abbrach, ist noch unklar. Nach Auskunft der Polizei habe der Tower dem Piloten mitgeteilt, dass sich noch ein Kabel vom Start eines Segelflugzeugs auf der Landebahn befunden habe. Dem wurde aber heute seitens des Flugplatzbetreibers, dem Luftsportverein (LSV) Lüchow-Dannenberg, widersprochen. "Auf der Landebahn lag kein Kabel, der Pilot hatte ausreichend Platz zum Landen", sagte Christian Fischer, stellvertretender Vorsitzender des Vereins, gegenüber LGheute.

Der Tower habe den Piloten der verunglückten Maschine lediglich informiert, dass parallel Segelbetrieb stattfinde, so Fischer. Eine Pilotenanweisung, wie man es durch die Fluglotsen bei den großen Verkehrsflughäfen kennt, gebe es bei den kleinen Flugplätzen wie Rehrbeck nicht.  "Die Piloten entscheiden grundsätzlich selbst, ob sie landen können oder nicht. Ich denke, man hätte landen können", sagte Fischer.

|| "Es war eine Notlandung, kein Absturz" ||

Beim Versuch, durchzustarten, habe der Motor des einmotorigen Flugzeugs dann aber nicht die volle Leistung entfaltet. Ursache dafür könnten nach Einschätzung des Flugplatzbetreibers ein zu geringer Ladedruck oder Probleme mit der Zündung gewesen sein. Da das Überfliegen eines angrenzenden Waldstücks dadurch nicht möglich gewesen sei, habe sich der Pilot entschieden, auf einem unmittelbar neben dem Flugplatz befindlichen Ackergrundstück zu landen. "Es war eine Notlandung, kein Absturz", erklärte Fischer.

Bei dem 58-jährigen Piloten soll es sich um einen erfahrenen Flieger handeln, der den Flugplatz Rehrbeck gut kennt. Die verunglückte Maschine vom Typ Meta Sokol L-40 ist ein leichtes, viersitziges Reiseflugzeug des tschechoslowakischen Herstellers Orlican. Die Maschine, die von 1957 bis 1961 hergestellt wurde und nach Auskunft des LSV inzwischen als "Oldtimer" gelte, war auf dem Flugplatz Rehrbeck als Privatflugzeug stationiert. In Absprache mit der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung wurde die Maschine noch gestern Nachmittag geborgen.