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"Flickschusterei muss aufhören"

Für die Kreis-CDU ist Finanzierung des Lüneburger Theaters noch längst nicht gesichert

Noch immer ist das Lüneburger Thetaer in deutlicher finanzieller Schieflage. Foto: LGheuteLüneburg, 27.11.2023 - Haben sich die Lüneburger, allen voran aber die Mitarbeiter des Theaters womöglich zu früh gefreut? Ist die klamme Spielstätte doch noch nicht gerettet, wie von den Landtagsabgeordneten zuletzt siganlisiert wurde? Das jedenfalls deutet die CDU-Kreistagsfraktion an. Sie erklärt, dass für die Spielzeit 2024/2025 mit einem Defizit von 1,4 Millionen Euro und für 2025/2026 eine weitere Unterdeckung von rund 1,8 Millionen Euro zu rechnen sei. 

Man sei "überrascht, wie positiv die Landtagsabgeordneten Philipp Meyn (SPD), Pascal Mennen (Grüne) und Detelv Schulz-Hendel (Grüne) in diesen Tagen die Finanzierung des Theaters darstellen", erklärt die Kreistagsfraktion. Dies suggeriere, das Theater Lüneburg sei gerettet.

Dies treffe aus Sicht der Fraktion aber nicht zu, den mit den jetzt getroffenen Entscheidungen werde die schwierige finanzielle Situation des Theaters "nicht grundlegend und langfristig entschärft". Hierzu führt die Fraktion drei Punkte auf:

Es sei nicht gelungen, eine dauerhafte, langfristige Lösung für das Theater zu erzielen. So sei immer noch nicht abgesichert, dass sich das Land an den alljährlichen Tarifsteigerungen dauerhaft beteiligt. "Die jetzt erneut in Aussicht gestellten Sondermittel in Höhe von 383.000 Euro für die Spielzeit 2024/25 sind ein Tropfen auf den heißen Stein. Eine echte Zukunftssicherung sieht anders aus."

Aber selbst, wenn nun aus einem Härtefallfonds ein noch unbekannter sechsstelliger Betrag fließen sollte (LGheute berichtete), sei auch dies ein einmaliger Betrag und eine einmalige Hilfe, um das Defizit für die kommende Spielzeit zu entschärfen.

Als dritten Punkt führt die Fraktion an, dass die 500.000 Euro, die für sämtliche sechs kommunalen Theater über die politische Liste bereitgestellt werden, "nicht mehr als ein Trostpflaster" seien. Von dieser Summe erhalte das Lüneburger Theater anteilig aber lediglich etwa 50.000 Euro, das aber sei "hinten und vorne nicht ausreichend". Benötigt würden mindestens 600.000 Euro, so die CDU-Fraktion. Hinzu käme, dass dieser über diese politische Liste bereitgestelle Betrag in Vorjahren deutlich höher gewesen sei, allein 2019 und 2020 seien es jeweils drei Millionen Euro gewesen.

"Für eine wirkliche Rettung unseres Theaters ist es unerlässlich, dass in den Verhandlungen über eine neue Zielvereinbarung zwischen Land und Theater das Land sich endlich bereit erklärt, alljährlich zu erwartende Tarifsteigerungen und Steigerungen bei den Sachkosten mitzutragen. Dies wäre mehr als berechtigt, da Niedersachsen im Vergleich aller Bundesländer bei der Kulturförderung auf dem vorletzten Platz liegt", fordert Fraktionsmitglied Jürgen Scherf. 

Mehr als berechtigt sei diese Forderung auch deshalb, weil das Land den Kommunen derzeit an vielen anderen Stellen, etwa bei der Krankenhausfinanzierung oder der Unterbringung und Integration von Flüchtlingen, ohne ausreichende finanzielle Unterstützung hohe Belastungen aufbürde.

"Wir fordern die Landtagsabgeordneten der Regierungsparteien auf, diese 'Flickschusterei' zu beenden und endlich eine auskömmliche, verlässliche und dauerhafte Finanzierung für unser Theater sicherzustellen", so die Fraktion.