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Umstrittener Brunnen wird wieder verschlossen

Bauarbeiten in der Samtgemeinde Gellersen haben begonnen

Der Brunnen – hier ein Foto von der Einrichtung des Bohrlochs im Februar 2021 – war von Beginn an heftig umstritten. Foto: Landkreis LüneburgLüneburg, 30.11.2023 - Es sollte ein weiterer Brunnen für die Produktion von Mineralwasser in Lüneburg werden, doch heftige Proteste von Umweltschützern und ein angeblich unwirtschaftlicher Betrieb haben das zu Coca-Cola gehördende Unternehmen Apollinaris Brands GmbH von seinen Plänen abgebracht. Jetzt wird die geplante Grundwasser-Entnahmestelle in der Samtgemeinde Gellersen wird zurückgebaut.

Bereits in der vergangenen Woche ließ das Unternehmen als Eigentümerin der Bohrung die Baustelle einrichten, inzwischen haben die Bauarbeiten begonnen. Angeordnet hat den Rückbau die Untere Wasserbehörde des Landkreises Lüneburg, die auch das Antragsverfahren begleitet hatte. 

Ziel ist es, den Brunnen wieder komplett abzuschließen, so dass weder Wasser entnommen noch Stoffe über das rund 260 Meter tiefe Bohrloch ins Grundwasser gelangen können, teilte der Landkreis mit. Dazu wird das Bohrloch fachgerecht verfüllt und verpresst. Dadurch werde auch gewährleistet, dass keine Verbindungen zwischen verschiedenen Grundwasser-Stockwerken entstehen können. Mit den Arbeiten wurde eine Fachfirma für Brunnenbau beauftragt.

Neben dem Brunnen, über den im Frühjahr 2021 knapp 100.000 Kubikmeter Grundwasser entnommen und über den Bach Kranker Hinrich abgeleitet wurden, lässt die Untere Wasserbehörde auch die dazugehörigen Grundwasser-Messstellen verfüllen, deren weitere Nutzung und Auswertung nicht sinnvoll sei. Das Rückbaukonzept wurde mit dem Brunnenbauer, der Hansestadt Lüneburg, dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasser-, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) sowie dem Unternehmen abgestimmt.

Im Januar 2022 hatte das Unternehmen überraschend mitgeteilt, aufgrund der stark rückläufigen Entwicklung auf dem Mineralwasser-Markt keinen Wasserentnahme-Antrag für diesen Brunnen stellen zu wollen. Zwischenzeitlich gab es die Idee zu einer möglichen Nutzung für die Trinkwasserentnahme, die laut Landkreis aber nicht realisiert werden konnte. Er hat deshalb angeordnet, den nicht genutzten Brunnen zurückbauen zu lassen.