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Großbrand: Schadstoffbelastung wird weiter untersucht

Kritik an Sicherheitsvorkehrungen nimmt zu

Landkreis, 25.05.2012 - Auch nach dem Ausbruch des Großbrands gestern auf dem Gelände der Entsorgungsfirma Zajons in Melbeck wird von den Behörden die Schadstoffbelastung weiter untersucht. Bereits gestern hatte der Landkreis Lüneburg Kontakt mit einem Expertenteam des Niedersächsischen Landesgesundheitsamts (NLGA) aufgenommen, um die Schadstoffbelastung abschätzen zu können. Weder gestern noch heute konnte keine besondere Schadstoffbelastung festgestellt werden, die über die übliche Belastung nach einem Brand hinausgehe, teilt der Landkreis heute mit.

Nach Angaben der Feuerwehr ist der Brand inzwischen unter Kontrolle und das Feuer grundsätzlich gelöscht. Die Feuerwehr begleitet nun mit Einsatzkräften das Leerfahren der in Brand geratenen Halle bis Samstagabend. Dort lagerten zum Zeitpunkt des Ausbruchs des Feuers 5000 Kubikmeter Rest- und Plastikmüll. Bereits gestern hatte die Feuerwehr damit begonnen, die Halle mit Schaufelradbaggern zu leeren, um dem Feuer weitere Nahrung zu entziehen.

Nach Angaben der Feuerwehr bestehe die Gefahr einer starken Rauchentwicklung jetzt nicht mehr. Durch den Brand war eine weithin sichtbare dunkle Rauchwolke aufgestiegen, die zur Evakuierung des Schulzentrums in Embsen führte (LGheute berichtete).

Wie der Landkreis weiter mitteilt, werde die Schadstoffbelastung durch Brandrückstände in der Umgebung, etwa im Wasser und im Boden, weiter untersucht. Heute Nachmittag untersuchte das Bremer Umweltinstitut gemeinsam mit dem Gesundheitsamt des Landkreises das Außengelände des Schulzentrums Embsen. Außerdem sind Mitarbeiter des Landkreises und externe Experten bei der Recycling-Firma vor Ort, um weitere Untersuchungen vorzunehmen.

|| Kritik an Sicherheitsvorkehrungen nimmt zu ||

Inzwischen fragen sich insbesondere die betroffenen Anwohner, wie es erneut zu einem Brandausbruch bei der Firma Zajons kommen konnte. In den letzten Jahren ist die Feuerwehr mehrfach auf das Gelände gerufen worden, um Brände zu löschen. Allein die jetzt betroffene Halle ist bereits fünf Mal in Brand geraten.

"Wir nehmen die Kritik und die Sorgen unserer Bürgerinnen und Bürger nach diesem erneuten Brand sehr ernst und werden noch mehr als bisher beim Gewerbeaufsichtsamt für weitere verstärkte Sicherheitsmaßnahmen eintreten“, sagt Landrat Manfred Nahrstedt.

Doch beim Gewerbeaufsichtsamt in Lüneburg zeigte man sich heute bei Nachfrage überrascht. "Brandschutz ist nicht unser Thema, dafür ist der Landkreis zuständig", erklärte Christina Freifrau von Mirbach, stellvertretende Behördenleiterin.

Wer dennoch Fragen hat, muss zunächst bis Dienstag warten. Nach Pfingsten ist das vom Landkreis eingerichtete Bürgertelefon dann ab 7.30 Uhr unter 04131-26-1000 wieder erreichbar.