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Politischer Druck soll Bäume retten

SPD und Grüne bringen Dringlichkeitsantrag zur Rettung der Lindenallee an der B209 ein

Lüneburg, 12.12.2013 - Mit einem Dringlichkeitsantrag will die rot-grüne Mehrheitsgruppe im Kreistag des Landkreises Lüneburg die geplante Baumfällaktion an der B209 zwischen Etzen und Rehrhof stoppen. Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Lüneburg plant dort die Entfernung zahlreicher bis zu 150 Jahre alter Linden. Aus Gründen der Verkehrssicherheit sollen nicht nur Bäume entfernt, sondern auch Leitplanken errichtet werden, wie die Behörde bekanntgab. SPD und Grüne fordern stattdessen, die Gesamtverkehrssituation auf der B209 im Bereich Oerzen-Amelinghausen-Etzen-Rehrhof vorzunehmen und bereits vor Jahren ergriffene Verkehrssicherungsmaßnahmen kritisch auf erfolgreiche Umsetzung zu prüfen.

"Bereits vor Jahren wurde ein Durchfahrtsverbot für den Schwerlastverkehr mit umfangreicher Beschilderung aus Richtung Lüneburg erlassen. Dieses Verbot hat keinerlei Wirkung erzielt und wird anscheinend auch nicht ausreichend kontrolliert", heißt es in der Begründung zum Antrag. Darin wird auch darauf hingewiesen, dass der von den geplanten Verkehrssicherungsmaßnahmen betroffene Streckenabschnitt derzeit nicht als Unfallschwerpunkt eingestuft worden sei.

Zwar seien grundsätzlich alle Verkehrssicherungsmaßnahmen, die darauf abzielen, Unfallgefahren zu minimieren, zu begrüßen, so die Antragsteller. Sie wünschen sich aber, dass der Kreistag die Straßenbaubehörde "mit Nachdruck" auffordert, alle Maßnahmen zu unterlassen, die den gesunden Baumbestand in irgendeiner Weise gefährdeten. "Es handelt sich - bis auf einige wenig erkrankte Bäume - um einen sehr alten, schützenswerten Baumbestand, der nicht einer einzelnen Verkehrssicherungsmaßnahme zum Opfer fallen darf. Die Lindenallee ist bereits mehr als 150 Jahre alt."

Statt der Abholzaktion sollten vielmehr weitere Geschwindigkeitsreduzierungen in dem Streckenabschnitt sowie stärkere Kontrollen des Schwerlastverkehrs, das Durchfahrtverbot des Schwerlastverkehrs auch aus Richtung Soltau und die Einführung einer LKW-Maut auf der B209 zwischen Lüneburg und Soltau durchgeführt werden.

Zudem soll der Kreistag, der am 16. Dezember tagt, die Landesbehörde bitten, die örtlichen Kommunen bei der Festlegung weiterer Verkehrssicherungsmaßnahmen zu beteiligen.