header

Bund gibt Rätsel zur A39 auf

Befürworter und Gegner der A39 suchen nach Sinn bei der Antwortung der Bundesregierung

Lüneburg, 07.04.2014 - Antworten können bisweilen mehr verwirren als aufklären. Das erfahren in diesen Tagen Politiker und Bürgerinitiativen, die sich für oder gegen den Lückenschluss der A39 zwischen Lüneburg und Hannover einsetzen und sich jetzt mit einer Antwort der Bundesregierung herumschlagen müssen. Diese hatte auf eine kleine Anfrage bestätigt, dass die Anmeldung der B4 für den Bundesverkehrswegeplan als Alternative zur A39 geprüft werde. In ihrer Antwort spricht die Bundesregierung allerdings von einem teils vierspurigen Ausbau und betrachtet dabei offenbar die gesamte B4 von Lüneburg bis zum Anschluss an die A2. Danach hatten die Grünen aber gar nicht gefragt, und das hat auch die Landesregierung als Alternativprojekt zur A 39 gar nicht angemeldet.

Der Dachverband "Keine A 39“ begrüßt die Aussage der Bundesregierung, dass sie für die Aufstellung des neuen Bundesverkehrswegeplans den Ausbau der B4 als Alternative zur geplanten A39 prüfen will, und er fordert den Stopp der A39-Planung, bis dies geschehen ist. Alles andere sei fahrlässig und komme einer Verschwendung von Steuergeldern gleich, so der Verband.

Die A39-Gegner fordern daher Bund und Land auf, für Klarheit zu sorgen. "Was genau umfasst die niedersächsische Anmeldung für die B4? Welches Modell prüft der Bund für den Bundesverkehrswegeplan? Wo bleibt die den Bürgern zugesagte Transparenz?", lauten die Fragen des Dachverbands.

"A39 unverzichtbar"

"Die A39 ist ein bedeutendes Verkehrsinfrastrukturprojekt und unverzichtbar für unsere Region", meint hingegen der CDU-Bundestagsabgeordnete Eckhard Pols. Seiner Ansicht nach handelt es sich bei den Äußerungen der Bundesregierung "um reine Alternativüberlegungen, die aber ganz sicher nicht bedeuten, dass die A39 vom Tisch ist." Ihn ärgere aber, dass die rot-grüne Landesregierung das Thema verschleppen würde. „Die SPD in Niedersachsen hatte sich selber stets für die A39 ausgesprochen, jetzt ist es auf einmal ganz still um das Thema geworden.“

„Auch der Oberbürgermeister und der Landrat sowie meine Bundestagskollegin von der SPD sind jetzt gefordert und müssen sich noch einmal klar positionieren“, fordert Pols. „Jetzt ist nicht der Zeitpunkt für Zurückhaltung. Dieses Projekt ist zu wichtig, als dass nicht alle an einem Strang ziehen sollten.“

Das gelte auch für die Anwohner im Bereich Lüne-Moorfeld, so Pols. Er wies darauf hin, dass es nur mit dem Bau der A39 auch einen richtigen Lärmschutz geben werde. „Ohne die Autobahn gibt es auch keinen Tunnel und damit eben auch keinen optimalen Lärmschutz. Das müssen sich alle Gegner bewusst machen“, so Pols.