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Mehr Stimmung für die A39

IHK setzt auf Kampagne für das Autobahn-Projekt – Unterstützung von CDU und SPD

Wenn die A39 kommt, wird auch der Verkehr auf der Ostumgehung zunehmen. Foto: LGheuteLüneburg, 03.09.2015 - Für die Vollendung der Autobahn 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg setzt sich seit langem die Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg ein. Das Projekt ist seit Jahren in der Diskussion, Gegner kritisieren vor allem eine fehlende Wirtschaftlichkeit der Nord-Süd-Verbindung. Mit einer Marketingkampagne will die IHK den aus ihrer Sicht erforderlichen Lückenschluss jetzt deutlich machen. Bei einem Treffen von Vertretern der IHK und Bundestagsmitgliedern in Volkstorf stellte die IHK ihre Kampagne vor. Das Ziel: Die aus Sicht der IHK vorhandene breite Unterstützung in der Bevölkerung für das Vorhaben sichtbar zu machen.

Auf dem Gelände der Manzke Beton GmbH in Volkstorf haben Geschäftsführer und IHK-Vollversammlungsmitglied Felix-Benjamin Manzke und Markus Mews, Leiter des A39-Projektbüros der IHK, bei dem Treffen die wirtschaftliche Bedeutung des Lückenschlusses zwischen Lüneburg und Wolfsburg mit den Bundestagsabgeordneten Hiltrud Lotze (SPD) und Eckhard Pols (CDU) erörtert.

"Für den Autobahn-Lückenschluss sprechen nicht nur sachliche oder wirtschaftliche Gründe“, sagte Mews. "In der Kampagne 'Unsere A39’ bringen Menschen aus der Region ihre ganz persönlichen Gründe für den Autobahnbau zum Ausdruck.“ So erzählt beispielsweise eine Familie, dass der schnellere Arbeitsweg des Vaters mehr gemeinsame Zeit bedeute. "Fmilienzeit, Fchkrfte, Wohlstnd – das fehlende A in den Schlagworten der neuen Kampagne signalisiert die Lücke der A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg. Ohne A 39 fehlt uns was“, lautet die Botschaft.

"Wir wollen die Menschen ermutigen und ihnen eine Plattform geben, sich für die A39 zu bekennen“, sagte Mews. Der Lückenschluss sei eine Grundvoraussetzung für Wachstum von Industrie und Handel in der Region, erläuterte der IHK-Projektleiter. "Das bedeutet auch höhere kommunale Steuereinnahmen, die wiederum Investitionen in Kindergärten, Schwimmbäder und Krankenhäuser ermöglichen. Kurzum: Die Autobahn 39 ist die Lebensader unserer Region.“

Die IHK setzt sich dafür ein, dass die A39 im neuen Bundesverkehrswegeplan mit höchster Priorität eingestuft wird. Rückenwind dazu gab es von Eckhard Pols: "Ich habe immer wieder deutlich gemacht, dass die A39 ein unverzichtbares, immens wichtiges und in meinen Augen alternativloses Verkehrsinfrastrukturprojekt für unsere Region ist.“ Ebenso stehe die SPD in der Region zur A39, betonte Hiltrud Lotze: "Mindestens ein Teilabschnitt muss im Bundesverkehrswegeplan in den 'Vordringlichen Bedarf plus‘ aufgenommen werden, damit wir der Realisierung näher kommen.“ Damit greift Lotze die Idee des niedersächsischen Wirtschaftsministers Olaf Lies (SPD) auf, die A39 abschnittweise in den Bundesverkehrswegeplan aufzunehmen – die bei Pols allerdings auf wenig Gegenliebe stieß: "Die A39 muss als Ganzes aufgenommen werden, denn sonst würde sich das Projekt nur auf den Sankt Nimmerleinstag verschieben.“

Die Bedeutung des Projekts für die regionale Wirtschaft führte Felix-Benjamin Manzke den Bundestagsabgeordneten bei einem Rundgang durch sein Unternehmen vor Augen. Manzke Beton befördert jährlich rund 500.000 Tonnen Kies und Sand sowie Recyclingbaustoffe zwischen Magdeburg und Hamburg. „Unser Absatzgebiet rund um Lüneburg, Uelzen, Wesendorf und Salzwedel würde durch die A39 erheblich einfacher zu erreichen sein. Werksverkehre und Logistik würden um 20 Prozent schneller und kostengünstiger ablaufen.“ Und davon würde nicht nur das Unternehmen profitieren, sondern auch die aktuell rund 180 Mitarbeiter: "Die Arbeitsplätze würden durch die A39 gesichert und erweitert, da wir Fachkräfte auch aus weiter entfernten Regionen akquirieren könnten“, sagte Manzke. Ohne die Autobahnanbindung würde der Aufschwung stark gedämpft, sagte der Unternehmer. "Die Folgen für unseren Betrieb wären erst in mehreren Jahren zu spüren, wenn andere, besser angebundene Regionen sich wirtschaftlich dynamischer entwickeln.“

Die IHK betonte, dass der größte autobahnfreie Raum landesweit zwischen Hamburg, Hannover und Berlin liege. Gleichzeitig würden 47 Prozent des Hamburger Hafenhinterlandverkehrs über Lkw abgewickelt. Die bessere Anbindung des Hafens würde die Wettbewerbsfähigkeit der Region positiv beeinflussen, ist die IHK überzeugt. Auch die Erreichbarkeit der Orte würde sich durch den Lückenschluss der A39 verbessern, wovon wiederum auch Pendler profitierten. Außerdem würde die A39 die Bewohner entlang der unfallträchtigen Bundesstraße 4 von Lüneburg über Uelzen nach Braunschweig entlasten.

Darauf baut die IHK auch mit ihrer Kampagne "Unsere A39“ - mit Plakaten, Anzeigen, einer eigenen Internetseite und dem Kinotrailer, der am 3. September im Filmpalast Lüneburg sowie den Kinos in Uelzen und Wolfsburg anläuft. Neben dem Termin in Volkstorf suchten IHK-Vertreter am Dienstag auch in Uelzen das Gespräch mit der Politik.