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Neue Schleuse kommt in Schwung

Berlin bewilligt vier Ingenieurstellen für Planungsarbeiten in Scharnebeck

Das Schiffshebewerk Scharnebeck ist in die Jahre gekommen. Eine zusätzliche Schleuse soll Engpässe beseitigen. Foto: LGheuteBerlin/Lüneburg, 14.11.2015 - Der Bau einer weiteren Schleuse am Schiffshebewerk Scharnebeck rückt offenbar näher. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat jetzt vier weitere Ingenieurstellen für die Planungsarbeiten zum Bau der Schleuse bewilligt. Damit können bereits ab 2016 die ersten fünf Mitarbeiter ihre Tätigkeit aufnehmen. Sie sollen die Planungs- und Bauarbeiten für das auf mindestens 250 Millionen Euro geschätzte Bauprojekt vorbereiten. Die Lüneburger Bundestagsabgeordneten Hiltrud Lotze (SPD) und Eckhard Pols (CDU) begrüßen die Entscheidung des Haushaltsausschusses.

Der Bau einer weiteren Schleuse in Scharnebeck wird seit Jahren von Politik und Wirtschaft gefordert. Sie soll dazu beitragen, die auf dem Elbe-Seitenkanal prognostizierten zusätzlichen Gütermengen bewältigen zu können. Das 1975 fertiggestellte Hebewerk in Scharnebeck bildet bereits jetzt schon das Nadelöhr für die Binnenschiffe und limitiert die Leistungsfähigkeit des Elbe-Seitenkanals. Bereits im Oktober hat der Haushaltsausschuss die erforderlichen Mittel für die Vorarbeiten an der Schleuse Scharnebeck in Höhe von 10 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Derzeit wird am Schiffshebewerk eine Grundinstandsetzung der beiden 100 Meter langen Tröge durchgeführt. Moderne Binnenschiffe können die Schleuse nur passieren, indem die Schubverbände voneinander entkoppelt werden.

"Der Neubau der Schleuse ist eine Zukunftsinvestition für die ganze Region, denn mit dem Ausbau des Elbe-Seitenkanals wird eine wichtige Bundeswasserstraße für die Anforderungen der zukünftig steigenden Gütermengen wettbewerbsfähig gemacht. Nur durch den Neubau kann das volle Potenzial des Elbe-Seitenkanals genutzt werden, hierfür wiederum ist die Einrichtung der Behörde ein unerlässlicher Schritt“, erklärt Eckhard Pols.

Hiltrud Lotze ergänzt: ""Weitere Planungen für den Bau der Schleuse Scharnebeck sind dringend notwendig. Es sind daher sehr gute Nachrichten, dass der Haushaltsausschuss dafür vier neue Ingenieursstellen bewilligt hat.“

Der Elbe-Seitenkanal verbindet die Häfen Lübeck und Hamburg mit dem Mittellandkanal bei Wolfsburg. Der Neubau wird durch steigende Umschlagsvolumen der Häfen in Hamburg und Lübeck notwendig. Laut Verkehrsverflechtungsprognose steigt bis 2030 (Vergleichsjahr: 2010) das Umschlagsvolumen vor allem im Hafen Hamburg um 3,2 Prozent und im Hafen Lübeck um 2,28 Prozent.

"Für den Containerverkehr kann – auch durch die angestrebte Verlagerung von Gütern auf das Binnenschiff – das vorhandene Schiffshebewerk dem Verkehrsaufkommen nicht gerecht werden. Unter den jetzigen Voraussetzungen ist lediglich ein Warenumschlag von 12 Millionen Tonnen möglich, der Bedarf liegt jedoch weit höher. Durch eine neue Schleuse könnten laut IHK die Transportkapazitäten auf 20-24 Millionen Tonnen steigen", sagt Hiltrud Lotze.