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Landkreis kämpft für Gülle-Strom

Sollen Biogasanlagen auch weiterhin uneingeschränkt von der Einspeisevergütung profitieren? Das zumindest fordert der Landkreis jetzt in einem Schreiben an Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Foto: LGheuteLandrat fordert Erhalt der Einspeisevergütung für Biogasanlagen – Brief an Gabriel

Lüneburg, 22.05.2016 - Der Landkreis Lüneburg hat sich ein hohes Ziel gesetzt. Bis zum Jahr 2020 will er energieautark sein, seinen Energiebedarf also ausschließlich aus Anlagen decken, die im Landkreis Energie produzieren. Energie aus Biogasanlagen spielt dabei eine große Rolle. Vor allem der Erhalt und Ausbau von Anlagen, die vorrangig Gülle von Viehbetrieben einsetzen. Doch der Bund will das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ändern, und das könnte die Ziele des Landkreises gefährden. Landrat Manfred Nahrstedt hat deshalb jetzt an Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel geschrieben.

In dem Schreiben an den Bundeswirtschaftsminister, das am 20. Mai abgeschickt wurde, legt Nahrstedt dar, dass für den Landkreis wichtig sei, den Erhalt kleiner und mittlerer Biogasanlagen langfristig zu sichern. Darin bittet er den Minister, in der geplanten EEG-Novelle die dafür erforderlichen gesetzlichen Voraussetzungen zu schaffen. Konkret geht es um den Erhalt der Einspeisevergütung für die aufgeführten Anlagen.

"Diese Anlagen senken die Geruchsimmissionen, die von Stallanlagen ausgehen, haben eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung und produzieren Wärme, die für den eigenen Betrieb oder öffentliche Einrichtungen genutzt wird“, heißt es in dem Schreiben. Daneben seien die Anlagen für die örtlichen Landwirte ein zusätzliches Standbein, um nachhaltig zu wirtschaften und so zum Erreichen der Klimaschutzziele beizutragen. "Es muss sich lohnen, in bestehende Anlagen weiter zu investieren, um den Betrieb zu optimieren“, schreibt der Landrat. "Dafür muss unter anderem die Einspeisevergütung auch nach Ablauf der ersten Bindungsfrist garantiert sein.“

Die Novellierung des EEG wird derzeit auf Bundesebene diskutiert. Voraussichtlich Ende Mai 2016 soll dazu eine Entscheidung fallen.